Bei Anne Will diskutierten am Sonntag die Gäste über "Die SPD wählt linke Spitze – zerbricht jetzt die GroKo?".

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Für die designierte SPD-Spitze bleibt keine Zeit, ihren Triumph zu genießen. Saskia Esken und der etwas lockerere Norbert Walter-Borjans sitzen bei Anne Will vor besorgten Kassandras, die ihre Zweifel an der Eignung des Duos mit Süffisanz würzen.

Unangenehm auch, dass Will unter Applaus vom "Brexit-Moment in der SPD" spricht. Diese Deutung macht auch Armin Laschet (CDU) Sorgen. Er blickt drein, als würden ihn Magenbeschwerden plagen, obwohl er bemüht ist, "Respekt vor dem Ergebnis" der SPD-Wahl zu zeigen. Schließlich platzt er doch aus seiner Gelassenheit heraus. Mit erregtem Zeigefinger oder geballten Fäusten gießt er Analysen über Walter-Borjans: Dieser wäre einst als Finanzminister Nordrhein-Westfalens ein Schuldenkaiser gewesen!

Bleibt die Groko?

Nun argumentieren alle gleichzeitig gegen das Duo, wollen wissen, ob die SPD in der Groko bleibt. Esken und Walter-Borjans verweisen jedoch nur wenig beruhigend (aber formal richtig) auf den nahenden SPD-Parteitag. Tja. Charisma müssen sie noch trainieren; zwecks Fehlervermeidung aber Groucho Marx lesen: "Politik ist die Kunst, Probleme zu suchen, sie zu finden, eine falsche Diagnose zu stellen und anschließend falsche Gegenmittel einzusetzen." Also Vorsicht! (Ljubiša Tošic, 2.12.2019)