Große Versprechen von T-Mobile.

Grafik: T-Mobile

Die Telekom-Tochter T-Mobile US hat nach eigenen Angaben das bislang größte 5G-Netz in den USA gestartet. 200 Millionen Menschen können den neuen Mobilfunkstandard nutzen, wie der drittgrößte US-Mobilfunkanbieter am Montag mitteilte. Damit betreibe T-Mobile US das größte 5G-Netz des Landes und habe auf Anhieb die "Führungsposition" übernommen.

Standards

Der Standard 5G verspricht deutlich schnellere und leistungsfähigere Verbindungen als ältere Mobilfunkstandards. Die Marktführer Verizon und AT&T bieten in den USA bisher nur kleinere 5G-Netze an.

Beschränkungen

Allerdings ist auch der 5G-Support bei T-Mobile noch stark beschränkt. Derzeit wird dabei nur der Frequenzbereich von 600 MHz benutzt, was auch erklärt, wie das Unternehmen so früh mit so einer großen Abdeckung aufwarten kann: Es werden nämlich einfach bestehende LTE-Frequenzen weiterverwendet und für den neuen Mobilfunkstandard aufbereitet.

Zudem hat dieser Frequenzbereich den Vorteil, dass er sehr gute Ausbreitungseigenschaften hat, das Signal also weit reicht. Der Anbieter selbst betont allerdings, dass nicht alle Kunden im gleichen Maße von den Geschwindigkeitsvorteilen profitieren werden. Ein Teil der User dürfte zunächst recht wenig Vorteil gegenüber dem gewohnten LTE-Support merken. Auch generell gibt es andere 5G-Frequenzbereiche, die flotter sind.

Generell ist für die breite Masse der 5G-Support allerdings ohnehin noch eher Theorie denn Praxis. Die ersten beiden Smartphones, die das neue T-Mobile-5G-Netz unterstützen, sollen nämlich erst ab Freitag bei dem Mobilfunker erhältlich sein: die OnePlus 7T Pro 5G McLaren Edition und das Galaxy Note 10 Plus 5G. Und diese zeigen auch gut, wie bruchstückhaft der 5G-Support bei Smartphones derzeit generell noch ist. Denn während sie die jetzt von T-Mobile genutzten Frequenzbereiche unterstützen, gibt es keinen Support für die flottere, und vor allem für Ballungsbereiche gedachte mmWave-Technologie. Diese testet T-Mobile USA derzeit zwar auch, wer das ausprobieren will, braucht aber ein anderes 5G-Gerät.

Pläne

T-Mobile US kündigte an, sein 5G-Netz noch auszubauen und verbessern, sobald die geplante Fusion mit dem kleineren Konkurrenten Sprint abgeschlossen ist. Die US-Wettbewerbsbehörde FCC hat die Fusion Anfang November unter Auflagen genehmigt, vor Gericht ist aber noch eine Klage mehrerer US-Bundesstaaten dagegen anhängig. (red/APA, 3.12.2019)