Riot Games hat einen Topf in der Höhe von zehn Millionen Dollar eingerichtet, um sämtlichen Mitarbeiterinnen eine Ausgleichszahlung zu überweisen.

Foto: Riot Games

Sämtliche weibliche Mitarbeiter bei Riot Games, die in den vergangenen fünf Jahren bei dem League of Legends-Entwickler gearbeitet haben, erhalten eine Ausgleichszahlung aus einem 10-Millionen-Topf. Der Hintergrund ist einer der größten Geschlechterdiskriminierungsfälle in der Geschichte Kaliforniens. League of Legends ist eines der meistgespielten Games weltweit und brachte Riot Games allein im Jahr 2018 1,4 Milliarden Dollar Umsatz.

Systematische Diskriminierung

Wie Kotaku 2018 berichtete, wurden Frauen bei dem Spieleentwickler systematisch diskriminiert und benachteiligt. Zudem soll auch ein sexistisches Arbeitsklima bei der kalifornischen Spieleschmiede vorgeherrscht haben. Frauen sollen nicht ernstgenommen, belächelt und ihr Aussehen regelmäßig kommentiert worden sein. Auch Mails mit sexuellen Inhalten wurden über Mitarbeiterinnen intern verschickt. Zuletzt sollen Männer in gleichen Positionen auch deutlich besser bezahlt worden sein.

Gehaltslücke soll geschlossen werden

Die zehn Millionen Dollar sollen diese Gehaltslücke nun nachträglich schließen, wie in der Klageschrift zu dem Fall nachzulesen ist. Einer der Anwälte sagte gegenüber Kotaku, dass Riot sich angesichts des Falls nun offenbar tatsächlich ändern will. Auch der Hersteller selbst betonte, dass die Ausgleichszahlung ein wichtiger Schritt in die richtige Richtung sei, um den eigenen Werten gerecht zu werden und einen inklusiven Arbeitsplatz für die besten Talente zu schaffen.

Intern Änderungen übernommen

Zwischen 2018 und 2019 soll Riot Games tatsächlich auch intern einige Änderungen vorgenommen haben, um ein besseres Arbeitsumfeld zu schaffen. Externe Consultants wurden angeheuert und problematische Mitarbeiter gekündigt. Auch eine Diversity-Chefin wurde angestellt, sowie Frauen Führungsrollen gegeben. Bevor der Fall publik wurde, lag der Frauenanteil bei Riot Games bei nur rund 20 Prozent. (red, 3.12.2019)