Querschnitt eines Unterwasserkabels

Foto: APA/AFP/dpa/STEFAN SAUER

Hunderte Unterseekabel verbinden Kontinente über Millionen Kilometer miteinander und transportieren Telekommunikationsdaten. US-amerikanische Forscher haben nun herausgefunden, dass das dichte Netzwerk noch für etwas anderes genutzt werden könnte: um Erdbeben zu erkennen.

Erdbeben lokalisiert

Wissenschaftler mehrerer Universitäten und Institute in Kalifornien und Texas haben dafür ein sogenanntes Distributed Acoustic Sensing-System eingesetzt, wie "Gizmodo" berichtet. Dabei werden Lichtimpulse über die Kabel gesendet, anhand deren Veränderungen Vibrationen erkannt werden. Bei den Tests wurde etwa ein Erdbeben der Stärke 3,4 gemessen und lokalisiert.

Der Vorteil dieser Methode ist, dass keine Seismographen am Meeresboden installiert werden müssen. Der Nachteil: die Forscher müssen erst einen Weg finden, das System auch bei Kabeln einzusetzen, die aktiv für Datenübertragung genutzt werden. Bei den Tests wurden nämlich nur Kabel verwendet, die gerade gewartet wurden und nicht aktiv waren. Daran arbeiten die Forscher derzeit. Um das System weltweit einsetzen zu können, müssen außerdem die Unternehmen, die die Kabel betreiben, mit den Forschern kooperieren. (red, 3.12.2019)