Der neue Untergrundzug von außen.

Foto: Wechat/Guangzhouzengchengfabu

Der Blick durch ein Touchscreen-Fenster.

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Im Bestreben, die öffentlichen Verkehrsmittel auszubauen, arbeitet China an einem futuristischen Upgrade für U-Bahnen. In Guangzhou hat ein neuer Hightech-Zug seinen mittlerweile zweiten Testlauf absolviert, berichtet Abacus News.

Auf technischer Ebene verspricht er viel. Er soll, so die Strecke es erlaubt, bis zu 140 km/h schnell fahren können, und damit um 75 Prozent flotter als die derzeit eingesetzten U-Bahnen. Ermöglicht wird das unter anderem, in dem man nun mehrere Bauteile aus einem Kohlefaser-Kompositmaterial fertigt, was den Zug um 13 Prozent leichter machen soll.

Der Innenraum der "Cyber-U-Bahn".
Foto: Wechat/Guangzhouzengchengfabu

Zum Einsatz kommen ein Siliziumkarbid-Umrichter und ein Dauermagnet-Synchromotor, der dank seines hohen Wirkungsgrades eine Stromersparnis von 15 Prozent bewirken soll. Bessere Schallisolierung soll die Grundlautstärke in den Waggons um mehr als fünf Dezibel senken.

Fenster mit durchsichtigen Touchscreens

Als Highlight gelten allerdings die Fenster des Zuges, die mit durchsichtigen Touchscreens bestückt wurden. Welche Inhalte darauf konkret angeboten werden sollen, hat der in Staatsbesitz stehende Hersteller CRRC allerdings noch nicht verraten.

Das Unternehmen versucht jedenfalls Werbung in eigener Sache zu machen, denn ihm droht, künftig in den USA nicht mehr um Aufträge mitbieten zu dürfen. Seit 2014 hat man die Großstädte Los Angeles, Chicago, Boston und Philadelphia beliefert und über diese Verträge 2,6 Milliarden Dollar verdient.

Wann die Touchscreen-U-Bahn es vom Prototypen zum fertigen Modell und auf die Schienen schaffen könnte, ist derweil noch nicht bekannt. Auf chinesischen sozialen Medien sind die Reaktionen gestalten. Während manche der Ansicht sind, dass die Touchscreens sich vor allem in der Rush Hour aufgrund der Überfüllung der Züge ohnehin kaum nutzen lassen werden, wünschen sich andere möglichst schnell eine Einführung der neuen Fahrzeuge. (red, 03.12.2019)