Peter und Poldi Eder sind so etwas wie eine kleine Berühmtheit in Sankt Pölten. Das Ehepaar bewohnt eine von außen unscheinbare Einzimmerwohnung in einer Wohnanlage am Stadtrand, doch wenn Peter und Poldi die Tür öffnen, wird sofort klar, wofür die beiden bekannt sind: Auf rund 50 Quadratmetern erstreckt sich ein Meer aus Lichterketten, Papiersternen und jede Menge Spieluhren. Kaum ein Gebrauchsgegenstand wurde von dem "Weihnachtsvirus", wie ihn das Paar nennt, verschont.

Vom Weihnachtsvirus angesteckt

Poldi und Peter haben aufgehört zu zählen, was sie jedes Jahr ab Oktober in ihre dafür ausgeräumte Wohnung verbauen. Papiersterne sind es heuer jedenfalls 1385, weiß Poldi, an dem noch die Nachwirkungen der mühsamen Kleberei zerren.

Poldi und Peter (v. li.)
Foto: Maria von Usslar

Bei Sabine Gollnhuber aus dem burgenländischen Bad Tatzmannsdorf sitzen die Zahlen, sie ist von Beruf Buchhalterin. Eine halbe Million Lämpchen und 140 aufblasbare Figuren erstrecken sich auf den 5000 Quadratmetern des Familiengartens. Dass dabei nur 2000 Euro Stromkosten in der Adventszeit anfallen, liegt neben der LED-Beleuchtung auch an Sonderkonditionen vom Stromanbieter. Was als ausgeprägtes Hobby begann, ist inzwischen eine Charity-Veranstaltung.

Eine halbe Million Lämpchen zeigen schon von weitem den Weg zum Weihnachtshaus in Bad Tatzmannsdorf.
Foto: Maria von Usslar

Lichter für einen guten Zweck

Seit eine sehr gute Freundin von Sabine 2010 an Leukämie verstarb, wurde das Weihnachtshaus zu einer Charity-Aktion. Sabine öffnete ihr Gartentor für die ohnehin schon sehr neugierigen Zaungäste, die gegen eine freie Spende den weihnachtlichen Garten bestaunen durften. Seitdem fließt der Reinerlös der Spenden jedes Jahr in ein wohltättiges Projekt. So hat Sabine nicht nur Familien in Krisen, sondern auch das Bauprojekt einer Schule im Erdbebengebiet von Nepal unterstützt. Das Weihnachtshaus erfreut sich mittlerweile großer Berühmtheit, die Besucher kommen nicht nur aus den umliegenden Dörfern, sondern reisen sogar aus dem Ausland an.

Sabine Gollnhuber mit ihrem Markenzeichen, der Weihnachtsmütze.
Foto: Maria von Usslar