"Klar", "klare Haltung", "klare Meinung". Das sagte der Wiener Gesundheits- und Sozialstadtrat Peter Hacker Mittwochabend im ZiB 2-Interview am häufigsten. Ob es um Bettelverbote ging, die Sozial- und Gesundheitspolitik der rot-grünen Stadtregierung oder die Querelen in der SPÖ. Für Hacker ist alles klar, und er ließ sich auch nicht beirren, als Interviewer Armin Wolf seine Zweifel anmeldete.

Der Wiener Kommunalpolitiker umschiffte die inhaltlichen Klippen dieses TV-Auftritts ziemlich geschmeidig, und er erinnerte dabei von Satz zu Satz mehr an sein großes Vorbild Helmut Zilk. So schafft er es zum Beispiel, gleichzeitig freundlich, ernsthaft und leicht grantig zu wirken. Seine Stimme changiert vom baritonigen Timbre bis zum Bass, wenn eine Aussage jetzt aber wirklich ganz, ganz, ganz ernst gemeint ist. Und – auch das ist nicht zu unterschätzen: Er liefert "Sager" zur Genüge, das ist im Medienzeitalter ein nicht unerhebliches Talent. Ein paar Kostproben: "Ich muss mich nicht genieren" (2x); "Nicht alles, was man in den Medien sagt, ist Populismus"; "Wir leben in Zeiten der Ein-Satz-Intellektuellendebatte".

Wer so redet, empfiehlt sich halt für Höheres. Da können die Treueschwüre für Pamela Rendi-Wagner noch so bass-baritonig daherkommen. (Petra Stuiber, 5.12.2019)