Paris – Im Pariser Grand Palais sah es am Mittwochabend aus wie in den 1920er-Jahren in der berühmten 31 Rue Cambon. Dort hatte Coco Chanel ihre erste Mode-Boutique eröffnet. Einen Abend lang durften die Gäste der Chanel-Metiers-d'Art-Show, darunter Model Lily-Rose Depp und Oscarpreisträgerin Penelope Cruz, auf den Spuren der Vergangenheit wandeln.
Es war alles da: die antiken Möbel aus Chanels Apartment, das sich im zweiten Stock des Gebäudes befand, Bücherregale, Kunstobjekte und riesige Kronleuchter. Und natürlich der berühmte verspiegelte Stiegenaufgang, der hinauf in die Haute-Couture-Salons führte und von dem am Mittwoch, so wie früher, die Models hinabgeschritten kamen, um vor die Journalisten zu treten.
"Ein Kind von Karl und Gabrielle"
Virginie Viard, die Nachfolgerin des verstorbenen Modeschöpfers Karl Lagerfeld, ließ sich für ihre erste Métiers-d'Art-Kollektion ganz und gar von dieser geschichtsträchtigen Adresse inspirieren. "Ich bin hier aufgewachsen und ein Kind von Karl und Gabrielle", sagte sie in Erinnerung an Lagerfeld und Chanel.
Viele Referenzen von ihren Vorgängern waren in der Kollektion zu sehen: Kamelien-Blumen, überlange Ketten, große verschlungene C.s und die typischen Chanel-Farben Schwarz und Beige. Kunstvoll verarbeitet, mit aufwendigen Broderien, Federn- und Blumenapplikationen, so wie dies bei den Métiers-d'Art-Shows üblich ist. Lagerfeld hatte diese 2002 eingeführt, um einmal im Jahr die Vielfalt der Chanel-Manufakturen, zu denen unter anderem das Federatelier Lemarie und der Schuhhersteller Massaro gehören, zu zeigen. (APA, red, 5.12.2019)