Toni Blazan, Bundesliga-Spieler bei Gmunden (l.), holte mit Österreich Platz sechs bei der Drei gegen Drei-EM 2019.

Foto: ÖBV/Wiesmann

Im österreichischen Basketball macht sich wieder einmal Hoffnung breit. Nach der Installation eines neues Präsidiums und der Zusammenlegung von Liga (BSL) und Verband (ÖBV) will sich der ÖBV nun vom Boden der Sportförderung erheben. Im Förderranking 2019/2020 liegt Basketball auf Platz 26 mit etwas mehr als 500.000 Euro, hinter Hockey, Badminton oder dem nicht olympischen Football.

Aufhelfen soll hierzulande der zweitgrößten Sportart weltweit (laut biggest global sports) dabei das neue Spielformat Drei gegen Drei, das der Weltverband FIBA gewaltig pusht und das 2020 in Tokio bereits olympisch ist. Nach Platz sechs bei der Europameisterschaft 2019 in Ungarn werden österreichische World Tour-Teams auf die Beine gestellt. Ziel ist eine Teilnahme bei den olympischen Spielen 2024 in Paris. Auf der Drei gegen Drei-World Tour werden mittlerweile mehr als zwei Millionen Euro an Preisgeldern ausgeschüttet, ein großer Sportartikel-Hersteller ist Hauptsponsor.

Das Förderwunder Handball

"Für kleinere Länder ist das eine große Chance, sich zu präsentieren. Es ist eine andere Sportart als Fünf gegen Fünf, deshalb müssen auch nicht automatisch traditionelle Basketball-Großmächte vorne sein", sagt ÖBV-Präsident Gerald Martens zum STANDARD.

Am Freitag tagt die Komission der Bundes-Sport GmbH (BSG) und beschließt die athletenspezifische Spitzensportförderung für 2020. Das ist jene zweite Säule neben der Grundförderung (33,5 Mio. Euro), die nur olympische Sportarten berücksichtigt und nun, geht es nach dem ÖVB, auch Basketball berücksichtigten soll. Sieben Millionen Euro werden jährlich aus diesem Topf von der BSG ausgeschüttet.

Damit könnte der eklatante Rückstand bei den Fördersummen auf andere Teamsportarten wie Handball (etwas mehr als zwei Mio. Euro, das vierfache vom ÖBV) oder Volleyball (1,5 Mio. Euro, das dreifache) zwar noch lange nicht wett gemacht werden, aber Basketball wäre zumindest finanziell wieder in der Lage, sich ein wenig zu bewegen. "Basketball ist weltweit so groß und nur in Österreich chronisch unterfördert", sagt Martens.

Mehr oder doch eher weniger

Einen kleinen Aufschrei gab es letztes Jahr, als Basketball von der BSG um drei Prozent mehr Gesamtförderung bekam, statt 519.600 Euro (2018) nämlich 534.558 Euro (2019). Nicht erwähnt wurde, dass Basketball die Grundförderung in den letzten fünf Jahren deutlich zusammengekürzt wurde. 2014 erhielt der ÖBV noch 625.500 Euro, 2019 nur mehr 497.073 Euro, das sind fast 22 Prozent weniger. Im Vergleich: Hockey hatte zuletzt einen Zugewinn bei der Grundförderung von 14,9 Prozent.

67 Jahre ist es her, dass eine österreichische Herrenmannschaft bei olympischen Spielen dabei war. 1952 in Helsinki liefen gleich zwei auf, Österreichs Fußballer und ein Hockeyteam. (Florian Vetter, 5.12.2019)