Jodel Dossou traf zum zwischenzeitlichen 2:0.

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Hartberg – TSV Hartberg hat Platz sechs in der Fußball-Bundesliga komfortabel abgesichert. Die Oststeirer gewannen am Samstag gegen den SKN St. Pölten 3:2 (2:0). Vor dem Wiener Derby am Sonntag hat Hartberg acht Punkte Vorsprung auf die Austria, die den siebenten Platz besetzt. Die St. Pöltener, die das erste Mal nach vier Spielen ohne Niederlage wieder verloren, sind im Klassement weiter Achter.

Hartberg führte dank Dario Tadic, der einen Elfmeter sicher verwandelte, und Jodel Dossou zur Pause 2:0. Die Partie verlief bis dahin über weite Strecken ausgeglichen, St. Pölten leistete sich aber in der Abwehr entscheidende Fehler. Nach der Pause verstärkten die Niederösterreicher ihre Offensivbemühungen, nach dem Anschlusstreffer durch Daniel Schütz (76.) aus einem Elfmeter sicherte allerdings Thomas Rotter (81.) den Hartberger Sieg ab. Das 3:2 durch Pak Kwang-ryong (93.) hatte nur noch für die Tordifferenz Bedeutung.

Strittiger Elfer

Die 1:0-Führung der Heimmannschaft entsprang einem strittigen Elfmeter: SKN-Abwehrchef Daniel Drescher grätschte im Strafraum, Lukas Ried kam zu Fall. Eine Berührung, wenngleich keine intensive, dürfte es dabei aber gegeben haben – so gesehen war die Entscheidung von Schiedsrichter Stefan Ebner vertretbar. Schon davor hätten die Gelb-Blauen den Ball leicht aus der Gefahrenzone befördern können.

Tadic ließ Torhüter Christoph Riegler beim Penalty keine Chance. Rund 20 Minuten später nutzte Dossou eine Lücke in der St. Pöltener Hintermannschaft zum 2:0. Riegler wehrte noch zweimal ab, Dossou verwertete letztlich aber aus kurzer Distanz seinen eigenen Abpraller.

Belebung in St. Pöltens Offensive

St. Pöltens Trainer Alexander Schmidt wechselte zur Pause Schütz und später Rene Gartler ein, die den Angriff belebten. Ein Kopfball von Pak (52.) brachte zunächst aber ebenso wenig etwas ein wie ein Abschluss von Schütz (57.). Für Hartberg probierte es Tobias Kainz (68.) aus der Distanz, der Ball strich wie beim Versuch von SKN-Abwehrspieler Luan (69.) über das Tor.

Nach einem Foul von David Cancola an Gartler traf Schütz glücklich per Elfmeter. Hartberg-Goalie Rene Swete hatte den Ball nämlich bereits abgewehrt, gab ihm dann jedoch mit dem Fuß noch Effet Richtung Tor mit. Luan (80.) sah kurz darauf nach einem harten Einsteigen gegen Rajko Rep die Rote Karte, mit der nächsten Aktion sorgte der eingewechselte Rotter aus kurzer Distanz für die Entscheidung. Pak traf in der Nachspielzeit mit einem Weitschuss. (APA 7.12.2019)

Fußball-Bundesliga, 17. Runde:

TSV Hartberg – SKN St. Pölten 3:2 (2:0). Profertil-Arena, 2.700, SR Ebner.

Tore:
1:0 (17.) Tadic (Elfmeter)
2:0 (38.) Dossou
2:1 (76.) Schütz (Elfmeter)
3:1 (81.) Rotter
3:2 (93.) Pak

Hartberg: Swete – Heil, Huber, Luckeneder, Klem – Cancola (77. Rotter), Kainz – Dossou (88. Gabbichler), Rep, Ried (93. Kröpfl) – Tadic

St. Pölten: Riegler – Luan, Drescher, Muhamedbegovic – Ingolitsch (74. Haas), Ambichl (58. Gartler), R. Ljubicic (46. Schütz), Hofbauer, Davies – Pak, Balic

Gelbe Karten: keine bzw. Davies

Rote Karte: Luan (80./übertriebene Härte)

Stimmen:

Markus Schopp (Trainer Hartberg): "Ich glaube, dass wir eine richtig gute erste Halbzeit gemacht haben. Aber ich wusste, dass ganz einfach eine Kleinigkeit genügen kann, dass eine gewisse Nervosität ins Spiel kommt. Die war nachher da, muss man ehrlich sagen. Wir hatten auf einmal sehr viel zu verlieren, das hat man gespürt. Aber die Mannschaft hat das nachher mit dem dritten Tor wieder in die richtige Bahn gelenkt, dementsprechend geht der Sieg auch in Ordnung. Die Mannschaft hat, finde ich, heute eine richtig gute Antwort gezeigt."

Alexander Schmidt (Trainer St. Pölten): "Für mich war es kein Elfmeter, aber ich will jetzt auch keine Ausreden suchen. Es war eine unnötige Niederlage für uns. In meinen Augen waren wir am Anfang besser, dann kommt die Szene aus dem Nichts, wo wir den Ball vertändeln. Die Rote Karte für Luan – das war halt einfach ein dummes Foul. Luan muss wissen, es geht nicht, dass wir in jedem zweiten, dritten Spiel so krasse Dinger machen. Da müssen wir mehr arbeiten mit ihm, aber so langsam muss er es kapieren. Wir dürfen die Punkte und die Situation einfach nicht so herschenken."