In Russland nicht erwünscht. Hundehaufen mit Fahnen.

Screenshot: Gizmodo

Wenn von Zensur im Internet die Rede ist, denken viele zunächst an China. Immerhin üben dort die Machthaber eine strikte Kontrolle über alle Inhalte im Netz auch. Doch auch andere Länder verschärfen ihre Zensurregeln zunehmend. In Russland führt dies nun zu einer zunächst bizarr anmutenden Episode, die in Wirklichkeit aber auch einen besorgniserregenden Trend aufzeigt.

Symbolfoto Russland

Die staatliche Medienaufsicht Roskomnadzor hat auf Anweisung des Generalstaatsanwalts den Fotodienst Shutterstock sperren lassen – und zwar komplett. Der Grund dafür: Auf der Seite wurden Symbolfotos gepostet, die die Behörde als "Beleidigung staatlicher Symbole" interpretiert. Konkret sind auf den Bildern Hundehaufen zu sehen, in die der Fotograf russische Fahnen gesteckt hat.

Laut der Beschreibung zu den Bildern soll damit "Protest gegen die russische Politik" symbolisiert werden, berichtet Gizmodo. Gegenüber der Nachrichtenagentur Reuters bestätigt ein Sprecher von Roskomnadzor zudem, dass die betreffenden Bilder Grund für die Sperre sind.

Reaktion

So amüsant das alles zunächst klingen mag, so deutlich macht diese Beispiel auch, wie so eine Art von Zensur funktioniert. Denn die Reaktion von Shutterstock darauf ist die zu erwartende: Da man auf die russischen Kunden nicht verzichten kann – oder will – hat sich der Fotodienst dazu entschieden, die betroffenen Bilder zu entfernen.

Die Episode ist nicht zuletzt auch Folge einer verschärften Gesetzgebung in Russland. Erst im März hat Präsident Wladimir Putin neue Gesetze unterschrieben, mit denen eine "fehlende Wertschätzung gegenüber staatlichen Institutionen und Symbolen im Internet" bekämpft werden soll. (red, 8.12.2019)