Fortschritte bei Android.

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Es ist noch nicht all zu lange her, da konnten App-Entwickler die strukturellen Verbesserungen neuer Android-Versionen weitgehend ignorieren. Mit simplen Tricks ließen sich selbst so wichtige Neuerungen wie das mit Android 6 eingeführte, dynamische Berechtigungssystem umschiffen. Doch diesem Treiben hat Google mittlerweile ein Ende bereitet: Wer neue Versionen einer App veröffentlichen will, muss sich dabei auch an die Vorgaben aktueller Android-Generationen halten. Ein aktueller Blogeintrag von Google verdeutlicht nun, wie man auf diesem Weg auch in anderen Bereichen große Fortschritte erzielen kann.

Statistik

Derzeit benutzen bereits rund 80 Prozent aller Android-Apps ausschließlich verschlüsselte Verbindungen zur Kommunikation mit den jeweiligen Servern. Beeindruckend an der Zahl ist aber vor allem der Unterschied zum Vorjahr: Im November 2018 lag dieser Wert nämlich erst bei 20 Prozent.

Den Fortschritt führt Google vor allem auf zwei Faktoren zurück. Der wichtigste sind dabei wohl die erwähnten Play-Store-Regeln: Seit dem 1. November 2019 müssen alle neuen App-Versionen Android 9 anvisieren. Ab dieser Generation von Googles Betriebssystem werden Netzwerkverbindungen von Haus aus verschlüsselt. Wollen App-Hersteller lieber im Klartext übertragen, müssen sie das also explizit auswählen. Dazu kommt noch, dass sowohl die Entwicklungsumgebung Android Studio als auch Google Play die Entwickler mittlerweile explizit warnen, wenn sie unverschlüsselte Verbindungen verwenden.

Details

Ein explizites Opt-Out aus der Verschlüsselung – etwa weil die eigenen Server noch nicht fit dafür sind – dürften übrigens nur relativ wenige Entwickler vornehmen. Betrachtet man nämlich nur jene Apps, die Android 9 oder neuer anvisieren, liegt der Wert bereits bei 90 Prozent. Die Differenz ergibt sich also vor allem aus Apps, die schon länger keine Updates mehr erhalten haben. (apo, 8.12.2019)