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Christoph Leitl hat bereits in der Vergangenheit ein Ende der Russland-Sanktionen gefordert. Hier gemeinsam mit Russlands Präsident Putin beim Sochi Dialogue Forum im Mai 2019.

Foto: AP / Alexei Druzhinin

Wien/Kiew – Kurz vor Beginn des Ukraine-Gipfels zwischen Frankreich, Deutschland, Russland und der Ukraine in Paris hat sich der Präsident des europäischen Wirtschaftskammern-Dachverbands Eurochambres, Christoph Leitl, für einen Abbau der Sanktionen gegen Russland ausgesprochen. Bisher hätten die Wirtschaftssanktionen "keinerlei Nutzen" gehabt, sagte Leitl der deutschen Zeitung "Welt" vom Montag.

Leitl: Russland sollte ein Partner sein

"Es ist an der Zeit, die Sanktionen auf beiden Seiten schrittweise zu reduzieren", betonte der frühere Präsident der Wirtschaftskammer (WKO). Leitl forderte, sich auf die Vorteile einer Zusammenarbeit zwischen Europa und Russland zu konzentrieren, "anstatt gegeneinander zu arbeiten". Russland sei "ein Partner, mit dem die Europäer auf wirtschaftlicher, politischer, kultureller und sportlicher Ebene im Dialog stehen sollten", erklärte er.

Eurochambres gehören rund 20 Millionen Unternehmen an. Leitl führt den Dachverband seit Anfang 2018 und wurde im Oktober für weitere zwei Jahre zum Präsidenten gewählt. Diese Funktion hatte er bereits von 2002 bis 2005 inne. Schon früher hatte sich Leitl mehrmals gegen die Sanktionen gegen Moskau ausgesprochen.

An dem Treffen am Montag im "Normandie-Format" nehmen neben den Organisatoren, Frankreichs Präsident Emmanuel Macron und der deutschen Kanzlerin Angela Merkel, die Präsidenten Russlands und der Ukraine, Wladimir Putin und Wolodymyr Selenskyj teil. Sie verhandeln über den Frieden in der Ostukraine. Prorussische Separatisten kämpfen seit Jahren in der Ostukraine und haben diese destabilisiert. Russland hat zudem 2014 die Halbinsel Krim annektiert. In dem Konflikt sind mehr als 13.000 Menschen getötet worden. (APA, 9.12.2019)