Während der türkischen Militäroffensive wurden im Oktober im syrisch-türkischen Grenzgebiet 287 Anhänger des IS festgenommen.

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Istanbul – Die Türkei hat elf angebliche Terroristen aus Frankreich in ihre Heimat abgeschoben. In einem Tweet des Innenministeriums war am Montagvormittag die Rede von französischen "Terroristenkämpfern". Bereits im November hatte es aus dem Ministerium geheißen, die Menschen seien in Syrien gefasst worden.

Die Türkei hatte am 9. Oktober im syrisch-türkischen Grenzgebiet eine Offensive gegen die Kurdenmiliz YPG begonnen, die sie als Terrororganisation betrachtet. Während der Militäroffensive waren offiziellen Angaben zufolge 287 Anhänger der Terrormiliz Islamischer Staat (IS) festgenommen worden, darunter Frauen und Kinder.

Anfang Dezember hatte das Innenministerium gemeldet, dass die Türkei innerhalb von rund drei Wochen 59 Menschen mit mutmaßlichen Verbindungen zu Terrororganisationen in ihre Heimatländer zurückgeschickt habe. Unter ihnen seien 26 amerikanische und europäische Staatsbürger. Auch nach Deutschland wurden Menschen abgeschoben.

Auch Frauen und Kinder als "Terroristenkämpfer" gezählt

Die Nachrichtenagentur Anadolu berichtete am Montag von mittlerweile insgesamt 71 abgeschobenen ausländischen "Terroristenkämpfern". Demnach sollen unter ihnen 18 Deutsche gewesen sein.

Die Angaben aus der Türkei sind mit Vorsicht zu genießen, weil offensichtlich auch die Zahl der Kinder, die in Begleitung ihrer Familien abgeschoben werden, in die Statistik mit einfließt. Erst am vergangenen Dienstag war eine mutmaßliche Unterstützerin des IS mit vier Kindern aus der Türkei in Frankfurt angekommen. In der Türkei war die Rede gewesen von fünf deutschen "Terroristenkämpfern". Österreich war von den Abschiebungen bisher nicht betroffen. (APA, dpa, 9.12.2019)