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Matthias Mayer auf dem Weg nach unten.

Foto: Reuters/Schlegel

Beaver Creek – Einzig die verpatzte Abfahrt in Beaver Creek trübt die Übersee-Bilanz von Matthias Mayer ein wenig. Trotzdem landet der Kärntner als Führender im Gesamtweltcup wieder auf europäischem Boden. "Mit dem habe ich auf keinen Fall gerechnet, das hätte ich mir nie erträumen können. Da kann ich nur zufrieden sein und mich darüber freuen", meinte der Kärntner.

Vor allem seine Leistungen im Riesentorlauf – als zweitbester Österreicher 15. in Sölden, als bester 19. in Beaver Creek – brachten Punkte ein, mit denen er so nicht rechnen durfte. Als 500-Punkte-Fahrer darf er in den Riesentorläufen gleich nach Nummer 30 fahren. In der RTL-Startliste (Fis WCSL) ist er schon 34., bis zu den 30 ist es noch ein weiter Weg, gelingt dies, gibt es aber als Belohnung eine bessere Startnummer, was freilich angestrebt wird.

In den vergangenen Wochen war Mayer nur auf den langen Latten gestanden, trotzdem reichte es im Riesentorlauf wieder für den zweiten Durchgang. "Die Top 20 waren mein Ziel, ich bin also auf keinem Fall unzufrieden. Die Verhältnisse waren schwierig, vor allem im ersten Lauf habe ich sicher Pech mit dem Nebel gehabt, der voll dahergezogen ist. Es waren zwei solide Läufe und es ist ein recht gutes Ergebnis", sagte Mayer.

Viel Riesentorlauf-Training absolviert

Er hat in der Sommervorbereitung in Ushuaia in Argentinien viel Riesentorlauf-Training absolviert, da ihn die Leistung in Sölden zuversichtlich stimmte, setzte er das Projekt fort. Als Olympiasechster von 2014 in Sotschi stellte er in der Vergangenheit bereits unter Beweis, welch großes Potenzial er in der alpinen Kerndisziplin hat.

Auch der Speedauftakt verlief in Lake Louise mit Platz fünf zu Beginn in der Abfahrt und dem Sieg im Super-G erfreulich. In Beaver Creek legte er als Super-G-Dritter nach, blieb in der Abfahrt als 31. aber außerhalb des für die Wertung Zählbaren. "Bis auf diese Abfahrt, die komplett in die Hose gegangen ist, hat alles super gepasst. Ich kann super zufrieden sein."

Für die Herren geht es am Wochenende mit einem Riesentorlauf und einem Slalom in Val d'Isere weiter. Es beginnt zu schneien und das könnte die Sache erschweren. "Wir müssen mal abwarten, was die Fis entscheidet, wann Abreise ist, ob das Hangfahren überhaupt stattfindet. Aber wir bereiten uns normal auf die Rennen vor und hoffen auf eine Steigerung in den technischen Disziplinen", erklärte Herren-Rennsportleiter Andreas Puelacher.

"Nach Val d'Isere ist es eine brutale Reiserei"

In seiner Nordamerika-Bilanz hob er Mayer, dessen Punkte im Riesentorlauf und die Gesamtweltcupführung hervor. In Frankreich wird Mayer allerdings fehlen, er fährt erst kurz vor Weihnachten in Alta Badia den nächsten Riesentorlauf. "Nach Val d'Isere ist es eine brutale Reiserei, das waren jetzt sehr anstrengende Wochen und es kommen wieder anstrengende Wochen mit Gröden und Alta Badia. Da ist es gescheiter, wenn ich eine Pause einlege."

Mayer hat im Gesamtweltcup nach sieben Rennen 233 Zähler auf dem Konto, es folgen der Oberösterreicher Vincent Kriechmayr (212) und damit eine rot-weiß-rote Doppelführung, der Südtiroler Dominik Paris (204) und der Norweger Henrik Kristoffersen (193). Dieser hat in Abwesenheit der Speedpiloten freilich die Chance, sich in Frankreich an die Spitze zu setzen. (APA, 9.12.2019)