Im schlimmsten Fall geht es ganz schnell: Dieser Baum brennt seit zwei Sekunden ...
Foto: M. Seyfert / FEUERWEHR.AT
... vier Sekunden ...
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... und sechs Sekunden.
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Die Weihnachtszeit ist die Zeit der offenen Kerzen. Ob auf dem Gesteck, dem Adventkranz oder sogar auf dem Christbaum, zu keiner anderen Zeit sind die Lichter so beliebt wie jetzt. Das führt dazu, dass die Vorweihnachtszeit unter erhöhter Brandgefahr steht. Die Feuerwehr Wien gibt an, in dieser Zeit 200-mal öfter auszurücken als sonst.

Richard Berger, Abschnittsbrandinspektor bei der Feuerwehr Wiener Neustadt, sieht vor allem in gekauften Gestecken ein Risiko: "Die meisten davon sind schon Wochen vor dem Verkauf fertiggemacht worden. Das heißt, sie sind sehr trocken, wenn sie in der Wohnung stehen."

Nicht brennbare Unterlagen

Dazu kommt, dass oft keine Teller unter den einzelnen Kerzen stehen, sondern sie mit Drähten mit dem Gesteck verbunden sind. Diese leiten Wärme und können bei einem sehr trockenen Adventkranz zu Brand führen. Deswegen rät Berger: "Wenn man schon merkt, dass der Adventkranz Nadeln verliert, wenn man nur daran vorbeigeht, dann sollte man von echten Kerzen Abstand nehmen."

Besonders auf den Gestecken oder Adventkränzen, nicht mehr so oft auf dem Christbaum, werden offene Kerzen verwendet. Diese sollten niemals unbeaufsichtigt gelassen werden. Zudem rät Berger dazu, die Deko immer auf eine nicht brennbare Unterlage zu stellen, also beispielsweise einen Teller aus Keramik. Als Alternative rät der Experte zu batteriebetriebenen LED-Lichtern.

Auch beim echten Nadelbaum besteht die Gefahr, dass er aufgrund von Austrocknung zu einer Brandgefahr wird. Deswegen empfiehlt die Feuerwehr, den Baum möglichst lange im Freien stehen zu lassen, um ein frühzeitiges Austrocknen zu verhindern.

Sichere Alternative

Laut Berger soll der Immergrüne stets in einem Wasserbad stehen. Bei der Positionierung in der Wohnung sollte darauf geachtet werden, einen Abstand von 50 Zentimetern zu brennbaren Materialien wie Vorhängen zu halten. Sollten echte Kerzen verwendet werden, müssen diese immer senkrecht befestigt und genügend Platz zwischen den Zweigen gelassen werden.

Elektrische Lichterketten sind die sichere Alternative, wenn sie sicherheitsgeprüft sind und richtig angeschlossen werden. Die Feuerwehr warnt besonders auch vor Spritzkerzen, die eine enorme Hitze entwickeln können.

Unterm Christbaum sollte immer ein Kübel Wasser oder ein Handfeuerlöscher, mit Schaum oder Wasser, bereitstehen. Eine Löschdecke würde besonders bei Adventkranzbränden gut helfen, so Berger.

Damit ein Brand rasch bemerkt wird, sollte ein Rauchwarnmelder angebracht sein. "Der ist immer ein gutes Weihnachtsgeschenk", sagt Berger. Kann der Brand selbst nicht mehr gelöscht werden, sollte die Wohnung verlassen, die Türen geschlossen und die Feuerwehr gerufen werden. (Thorben Pollerhof, 22.12.2019)