Der 35-jährige Vater des Babys sitzt in Untersuchungshaft. Er bestreitet die Vorwürfe.

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Wien – Der 35-Jährige, der seinen drei Monate alten Sohn schwer misshandelt haben soll – das Baby befindet sich in einem Wiener Spital nach einer Notoperation in Lebensgefahr –, bestreitet vehement die gegen ihn erhobenen Vorwürfe. "Er ist aus allen Wolken gefallen, als er von den Verletzungen erfahren hat", berichtete der Anwalt Wolfgang Blaschitz, der die Verteidigung übernommen hat.

Der Mann, gegen den die Staatsanwaltschaft wegen versuchten Mordes ermittelt, fühlt sich von der Mutter des Kindes zu Unrecht belastet, sagte Blaschitz Montagmittag. Die Eltern hatten sich schon während der Schwangerschaft zerstritten und leben getrennt. Der Mann sitzt aktuell in Untersuchungshaft.

Regelmäßige Besuche

Der 35-Jährige soll seine Ex-Partnerin jeden Abend besucht haben, um seinen Sohn sehen zu können. "Dabei ist nie etwas vorgefallen. Er war auch nie mit dem Kind allein", so Blaschitz. Sein Mandant habe dem Säugling nie wehgetan.

Einzig an einem Abend am vorvergangenen Wochenende hielt sich der 35-Jährige demnach allein mit seinem Sohn in der Wohnung der Mutter auf. Die 30-Jährige – sie soll als Go-Go-Tänzerin arbeiten – habe einen Job gehabt und daher den Vater gebeten, auf seinen Sohn aufzupassen. "Auch dabei ist nichts vorgefallen. Das Kind hat friedlich geschlafen", so Blaschitz.

Schwere Hirnverletzungen

Die Mutter hatte am Donnerstag die Rettung verständigt, nachdem ihr an ihrem Sohn gesundheitliche Veränderungen wie unregelmäßige Nahrungsaufnahme, überdurchschnittliches Schlafbedürfnis und unnatürliche Schreie aufgefallen waren. Im Spital wurden schwere Hirnverletzungen und daneben ältere, vermutlich Wochen zurückliegende Verletzungen festgestellt.

Damit konfrontiert, hatte die 30-Jährige in ihrer polizeilichen Einvernahme ihren Ex-Partner als Tatverdächtigen belastet. Gegen die Frau, die sich auf freiem Fuß befindet, laufen Ermittlungen wegen Quälens oder Vernachlässigens Unmündiger.

Säugling in künstlichem Tiefschlaf

Der Säugling befand sich am Montag weiterhin in künstlichem Tiefschlaf. Sein Zustand sei nach wie vor stabil kritisch, sagte ein Sprecher des Wiener Krankenanstaltenverbunds. Die Ärzte gehen davon aus, dass der Bub mit größter Wahrscheinlichkeit bleibende Schäden haben wird. (APA, 9.12.2019)