Egal ob Fleisch mit definitiv nicht mehr ganz gesunden Mengen an Käse, überdimensionierten Torten oder eine Lasagne mit 100 Schichten – Videos und Fotos von mehr oder weniger g’schmackig aussehendem Essen gehörten zu sozialen Medien wie Filter und Hashtags. Food porn – viral gehende Inhalte von Gerichten mit oft besonders hemmungsloser Zutatenwahl – gehört zu den populärsten Kategorien auf Social Media.

Meistens handelt es sich um von oben gefilmten Darstellungen, der Fokus liegt gänzlich auf den Lebensmitteln und den verwendeten Küchengeräten. Dazwischen gibt es immer wieder Close-Ups des Gerichts.

Überdimensionierte Gerichte, viel Fett und triefender Käse: Der Instagram-Influencer Jesse Freeman etwa weiß, wie man Food Porn am besten inszeniert.

Unrealistische Erwartungen

Zur BBC sagt der Essenskritiker Thom Eagle, dass der Begriff "Food Porn" akkurat sei, da sie tatsächlich sehr unrealistische Erwartungen schaffen würden. Und doch hätten Plattformen wie Instagram enorme Macht. Postet jemand ein Gericht eines Lokals und erhält dieses viele Reaktionen, werde es am nächsten Tag das sein, was sich am besten verkauft.

Laut Mary Bigham, Chefin bei Dish Works, einer Agentur, die Food Porn erstellt, sei beispielsweise Käse eine der "sexy" Zutaten, die Zuschauer verführt: Wenn dieser schmilzt und wenn man diesen auseinandernimmt, wisse man, dass man nun aufpassen und es sich genauer ansehen sollte. Weitere Elemente sind etwa Ketchup, Mayonnaise, Dressings oder grundsätzlich fettige Saucen.

Schmackhaft und leicht nachzukochen

Diese werden absichtlich in Slow Motion präsentiert, um das Wasser im Mund zusammenlaufen zu lassen. Das Ziel bei der Erstellung: Das Gericht soll so schmackhaft und leicht machbar aussehen wie möglich. Viele der Rezepte sind jedoch ziemlich ungesund, hat beispielsweise Käse doch einen vergleichsweise hohen Salzgehalt und viel Fett. (red, 10.12.2019)