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Auf Instagram hatte "Polo" Millionen Follower.

Foto: Reuters

Mit riskanten oder anstößigen Aktionen baute sich Rossi Lorathio Adams unter dem Pseudonym "Polo" eine beachtliche Anhängerschaft auf Instagram auf. Mit seinen "State Snaps" erreichte der damalige Student der Iowa State University Millionen Leute. Eines seiner Konten kam laut Washington Post alleine auf 1,5 Millionen Follower.

Doch eins fehlte ihm offenbar zu seinem Glück: Eine passende Internetdomain. Abgesehen hatte er es auf die Adresse "DoItForState.com", die auf den gleichnamigen, populären Hashtag referenziert. Weil dessen Besitzer sie aber nicht hergeben wollte, griff Adams zu drastischen Mitteln. Nun muss er dafür 14 Jahre hinter Gitter.

Vorbestraften Cousin engagiert

Ab 2015 probierte er rund zwei Jahre lang, an die Adresse zu kommen. Der Eigner, Ethan Deyo, weigerte sich allerdings zunächst, sie ihm überhaupt anzubieten. Später schließlich legte er auf Adams Drängen doch ein Angebot um 20.000 Dollar vor, was der Instagram-Star allerdings als zu teuer empfand. Als schließlich auch Drohungen – etwa das Verschicken eines Pistolen-Emojis an einen Freund von Deyo – nicht fruchteten, bestellte er schließlich einen Raubüberfall.

Er engagierte seinen vorbestraften Cousin Sherman Hopkins, der damals in einer Obdachlosenunterkunft lebte. Dieser sollte bei Deyo einbrechen und ihn mit vorgehaltener Waffe dazu zwingen, die Domain an Adams zu überschreiben. Dazu gab er ihm auch detaillierte Informationen zur Abwicklung des Adresstransfers mit.

Doch der Coup lief nicht ab, wie geplant, wie The Gazette dokumentiert. Hopkins, vermummt mit Strumpfhose und Sonnenbrille und bewaffnet mit Pistole und Taser, verschaffte sich zwar erfolgreich Zugang zu Deyos Haus. Doch seinem Opfer gelang es, trotz eines Schusses in sein Bein, dem Einbrecher die Waffe zu entreißen und ihm mehrfach in die Brust zu schießen. Beide überlebten den Vorfall.

Strafe nun festgelegt

Hopkins wurde für den gescheiterten Raubüberfall bereits 2018 zu 20 Jahren Haft verurteilt, nachdem er sich schuldig bekannt hatte. Adams Verfahren endete bereits im April mit Schuldsprüchen in mehreren Anklagepunkten. Nun wurde die Strafe festgelegt, wie das US-Justizministerium berichtet.

Adam muss Schadenersatz in der Höhe von 9.000 Dollar sowie Anwalts- und Prozesskosten in der Höhe von 26.000 Dollar übernehmen. Hinzu kommt die bereits erwähnte Gefängnisstrafe von 14 Jahren, wobei das Gericht hier nicht den maximalen Strafrahmen von 20 Jahren ausgeschöpft hat. (gpi, 11.12.2019)