Stanley – Am 8. Dezember 1914, zu Beginn des Ersten Weltkriegs, versenkte die britische Marine den deutschen Panzerkreuzer SMS Scharnhorst im Südatlantik. Insgesamt kamen bei den Seegefechten, bei denen zahlreiche weitere deutsche Kriegsschiffe zerstört wurden, rund 2.200 Soldaten ums Leben. Auch der Kommandant des Geschwaders, Admiral Maximilian Graf von Spee, und seine zwei Söhne wurden bei der Schlacht getötet.

Das Wrack der SMS Scharnhorst liegt in einer Tiefe von rund 1.600 Metern.
Foto: Falklands Maritime Heritage Trus

Nun haben britische Forscher das Wrack der SMS Scharnhorst vor den Falklandinseln entdeckt, wie der Falklands Maritime Heritage Trust berichtet. Mit Unterwasserrobotern sei das Flaggschiff der Ostasienstaffel der Kaiserlichen Marine 98 Seemeilen südöstlich von Stanley in einer Tiefe von 1.610 Metern gefunden worden.

Submarines Trümmerfeld

"Der Moment der Entdeckung war außergewöhnlich. Wir jagen oft Schatten auf dem Meeresboden, aber als die Scharnhorst zum ersten Mal auftauchte, gab es keinen Zweifel daran, dass es sich um eines der deutschen Schiffe handelte", sagte der Expeditionsleiter Mensun Bound. "Wir schickten einen Unterwasserroboter zur Erkundung hinunter und waren fast sofort in einem Trümmerfeld des Krieges. Plötzlich tauchte sie aus der Dunkelheit auf, mit großen Kanonen, die in alle Richtungen zeigen."

Ein Unterwasserroboter nahm die Überreste des Panzerkreuzers in Augenschein.
Foto: Falklands Maritime Heritage Trus

"Als einer der vielen Familien, die von den schweren Verlusten am 8. Dezember 1914 in der Schlacht vor den Falklandinseln betroffen waren, ist die Entdeckung der SMS Scharnhorst für uns bittersüß", sagte der Nachfahre des Admirals, Wilhelm Graf von Spee. "Wir trösten uns mit dem Wissen, dass die letzte Ruhestätte von so vielen gefunden wurde und jetzt erhalten werden kann, während wir gleichzeitig an den unsagbaren Verlust von Menschenleben erinnert werden." (red, APA, 10.12.2019)