Die Festzeit naht mit Riesenschritten, und so mancher stellt sich die Frage, was er lieben Bekannten und Verwandten – oder sich selbst – schenken könnte. Mittlerweile ein Dauerbrenner auf der Wunschliste sind Smartphones.

Die Wahl unseres wohl wichtigsten Alltagsgeräts sollte allerdings nicht leichtfertig getroffen werden. Wir haben darum Empfehlungen nach unterschiedlichen Preisklassen erstellt, sodass sich für jeden das passende Gerät findet.

Nokia 4.2
Foto: Nokia

Basisklasse (bis ca. 150 Euro)

Wer ein Smartphone sucht, das kein Leistungsmonster sein, sondern die grundlegendsten Aufgaben gut erfüllt, der findet bei Nokia eine passable Auswahl mit dem Nokia 4.2. Hier gibt es ein gutes Preis-Leistungs-Verhältnis, ohne schwere Kompromisse in anderen Bereichen eingehen zu müssen. Rezensionen bescheinigen dem verbauten Snapdragon-439-Prozessor genug Performance für Multimedia, Messaging und Internetsurfen und Spiele – sofern man auf Games mit allzu anspruchsvoller Grafik verzichten kann.

Die Kamera ist zwar etwas langsam, liefert aber bei Tageslicht solide Aufnahmen. Wer gute Nachtfotos schießen will, muss jedoch zu teureren Geräten greifen. Der Speicher – je nach Modell 16 oder 32 GB – kann per Micro-SD-Karte erweitert werden, und der Akku ist mit 3.000 mAh für ein 720p-Display ansprechend dimensioniert. Ein Argument, das man auch nicht vergessen darf: Vorinstalliert ist Android One. Damit sind monatliche Sicherheitspatches über drei Jahre und große Android-Updates über zwei Jahre garantiert. Ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal in einer Preisklasse, in der viele Hersteller bei den Updates leider sehr nachlässig sind.

Xiaomi Mi A3
Foto: Xiaomi

Mittelklasse (bis ca. 300 Euro)

Ebenfalls Android One und obendrein eine passable Triple-Kamera und ein AMOLED-Display gibt es bei Xiaomis Mi A3, das preislich in der Regel aber noch über der 150-Euro-Marke liegt. Zudem bringt es mehr Speicher (mindestens 64 GB) mit, und auch hier ist prinzipiell eine Erweiterung möglich. Mit dem Snapdragon 665 ist auch ein deutlicher Leistungssprung im Paket.

Ein Nachteil ist allerdings, dass es trotz der stärkeren Hardware keine bessere Auflösung gibt. Im Vergleich zum Vorgänger, dem Mi A2, wurde die Auflösung gar von 1080p auf 720p verringert. Wer mit diesem Manko leben kann, wird hier aber gut bedient.

Moto G8 Plus
Foto: Motorola

Ein ziemlicher Dauerbrenner in der Mittelklasse ist auch Motorolas G-Reihe. Das G8 Plus rückt gleich mit einer Triple-Camera mit dezidiertem Nachtmodus sowie Stereosound an. Auch der Akku soll stolze 40 Stunden Betrieb bewältigen. Beim Prozessor setzt man ebenfalls auf den Snapdragon 665.

Rezensenten bescheinigen dem Handy tatsächlich eine imposante Akkulaufzeit und loben es auch für sein vielseitiges Kamerasystem, das auch einen Modus für Actionvideos mitbringt. Vermisst wird allerdings eine Möglichkeit für Weitwinkelaufnahmen damit. Was Aktualisierungen angeht, verspricht Lenovo-Tochter Motorola ein großes Android-Update für Moto G-Modelle sowie zwei für die X- und Z-Reihen. Sicherheitsupdates soll es jedenfalls über zwei Jahre geben, geliefert werden sie allerdings nicht in Monatsintervallen. Das G8 Plus befand sich Anfang Dezember auf dem Sicherheitspatchlevel für September.

iPhone 8
Foto: Apple

Obere Mittelklasse (bis 500 ca. Euro)

In diesem Preisbereich lässt sich erstmals ein Gerät abseits der Android-Welt empfehlen, was auch, aber nicht nur am Mangel an Alternativen liegt. Das 2017 erschienene iPhone 8 wird von Apple ab 529 Euro angeboten, der Preis bei Einzelhändlern liegt teilweise bis zu 50 Euro niedriger. Für das iPhone 8 – das letzte der "klassischen" iPhones vor dem kompletten Wechsel auf die neue Designlinie, die mit dem iPhone X eingeführt wurde – sprechen einige Dinge.

Leistungstechnisch genügt es auch heute noch höheren Ansprüchen. Die Kamera ist ebenfalls tauglich, und wer Face-ID gegenüber skeptisch ist, findet hier noch einen Fingerabdruckscanner als Alternative. "Solide, aber unspannend", lautete damals das Fazit der Tester – mitunter braucht man auch nicht mehr. Auch updatemäßig ist man auf absehbare Zeit auf der sicheren Seite. Apple versorgt seine iPhones für gewöhnlich über vier bis fünf Jahre mit neuen iOS-Versionen, wird das iPhone 8 also bis 2021 oder 2022 mitziehen. Sicherheitsupdates gibt es teilweise auch darüber hinaus, hier pflegt Apple aktuell sogar noch das iPhone 5s von 2013 mit.

Honor 20
Foto: DER STANDARD/Pichler

Für die Android-Fraktion bietet sich hier das Honor 20 an. Seitens Huawei verspricht man, dass Geräte, die vor dem US-Embargo zertifiziert wurden, auch weiterhin Android- und Sicherheitsupdates erhalten. Das Handy bietet ein starkes Paket mit flotter Hardware und guter Kamera, bei dem die im STANDARD-Test bemängelten Softwareprobleme gemäß späteren Rezensionen mittlerweile behoben worden sein dürften.

Updatetechnisch auf der sichereren Seite ist man hingegen mit dem Xiaomi Mi 9 bzw. Mi 9T. Das noch aktuelle Flaggschiff von Xiaomi (das Mi 10 wird im Frühjahr 2020 erwartet) hat immer noch viel zu bieten, insbesondere starke Hardware zu einem absolut vertretbaren Preis. Und auch wenn die Versorgung mit neuen Android-Versionen mitunter etwas länger dauert, hat der Hersteller insgesamt einen recht guten Ruf, was die Updatepolitik betrifft.

Apple iPhone 11
Foto: Apple

High End (bis ca. 800 Euro)

Bei den aktuellen High-End-Geräten hat auch Apple wieder etwas für seine Fans parat. Das iPhone 11 bietet der Hersteller ab 799 Euro an. Es bietet die gleiche Basishardware wie das Pro- und das Pro-Max-Modell. Etwas gespart wurde bei der Kamera – auf das Teleobjektiv wird verzichtet –, und beim Display setzt man auf LCD statt OLED wie beim Topmodell 11 Pro. Es hat allerdings einen etwas größeren Akku als das iPhone 11 Pro und sticht es auch bei der Akkulaufzeit aus, wenngleich es nicht auf die Betriebsdauer des 11 Pro Max kommt.

Weniger Geld ausgeben müssen in diesem Segment Android-Freunde. Samsungs Frühjahrsflaggschiff, das Galaxy S10 und S10+, zeigte sich im STANDARD-Test als gutes Rundumpaket mit nur einzelnen Schwächen und zahlreichen Sonderfeatures wie "Reverse Wireless Charging" – etwa zum Aufladen von drahtlosen Ohrhörern, die dies unterstützen. Der Straßenpreis beginnt je nach Modell mittlerweile bei 640 Euro, was man als durchaus fair bezeichnen kann. Wer ein sehr ähnliches Paket sucht und sich auch Stifteingabe wünscht, findet mit dem Note 10 eine solche Alternative um 150 Euro mehr.

OnePlus 7T Pro
Foto: OnePlus

Preislich zwar kein "Flaggschiffkiller", aber immer noch sehr konkurrenzfähig ist auch das OnePlus 7T Pro, das in der Standardausführung um 760 Euro vom Hersteller verkauft wird. In fast allen Tests wird es als eines der besten Handys des Jahres gelobt, auch wenn es kein Wireless Charging bietet und sich in Sachen Kamera manchem Konkurrenten geschlagen geben muss. Wer mit etwas weniger Funktionsumfang und ohne Pop-up-Selfiekamera auskommt und keine Notch-Allergie hat, kann auch zum regulären OnePlus 7T greifen, das es um 600 Euro gibt.

Samsung Galaxy Note 10+
Foto: DER STANDARD/Pichler

Einen Blick verdient auch das Huawei P30 Pro, das im STANDARD-Test vor allem mit seiner Kamera glänzen konnte. Das einst für rund 1000 Euro verkaufte Frühjahrs-Flaggschiff ist – auch dank der US-Sanktionen – mittlerweile schon für 600 bis 700 Euro zu haben.

Premium (ab ca. 1000 Euro)

Seit wenigen Jahren haben manche Smartphones die Tausend-Euro-Schallmauer durchbrochen. Ein Trendsetter in diesem Bereich war Apple. Ob diese Preisgestaltung ausreichendem Gegenwert gegenübersteht, muss jeder für sich beurteilen. Apple-Jünger, die sich daran nicht stören, kommen jedenfalls nicht am iPhone 11 Pro / Pro Max (ab 1.150 Euro) vorbei. Apple hat darin alles verbaut, was die eigene Entwicklungsabteilung hergibt – von der Triple-Kamera mit AR-Spielereien bis hin zum "Super Retina XDR Display", das eine Spitzenhelligkeit von bis zu 1.200 Nits erreichen kann.

Im Android-Segment ist die Auswahl an Smartphones, die abseits speziell gebrandeter Autohersteller-Editionen noch in diesem Preisbereich liegen, erstaunlich dünn. Die absolute High-End-Option, die durchaus eine Empfehlung verdient, ist hier das Samsung Galaxy Note 10+. Großer Bildschirm, viel Speicher plus Micro-SD-Support, starker Prozessor, ordentliche Kamera, ein gut dimensionierter Akku und natürlich Stifteingabe als Alleinstellungsmerkmal. Gerade wer ohne den Stift nicht mehr auskommt und auch sonst die Maximalausführung haben will, ist hier gut aufgehoben.

Fairphone 3
Foto: DER STANDARD/Pichler

Fairphone 3 (450 Euro)

Etwas außer Konkurrenz läuft die dritte Generation des Fairphones. Denn streng nach dem Leistungsgegenwert pro Euro für die Hardware schneidet dieses Handy nicht sonderlich gut ab. Die Werte, die der solide Mittelklässler mitbringt, sind in Geld auch schwer zu messen. Denn der kleine niederländische Hersteller engagiert sich vorbildlich, wenn es um Transparenz und namensgemäß mehr Fairness in der Branche geht.

So hat man für einige Materialien bereits Rohstoffketten etabliert, bei denen beim Abbau Kinderarbeit verboten ist, Schutzstandards eingehalten und bessere Löhne gezahlt werden. Auch bei der Fertigung setzt man sich für höhere Bezahlung und Mitsprache von Mitarbeitern ein. Und man versucht, möglichst viel recyceltes Material in die Produktion einzubinden. Der Weg zum vollständig fairen Handy ist dennoch noch weit.

In einem technischen Aspekt ist man der Konkurrenz aber deutlich überlegen: Reparierbarkeit. Nutzer können das Handy mit einfachen Werkzeugen zerlegen und einzelne Module austauschen oder künftig mit neueren Ersetzen. Möglich wird so etwa in Zukunft ein Kameraupgrade. Gleichzeitig hat Fairphone Besserung in Sachen Softwareupdates versprochen, einem Bereich, in dem man bislang nicht immer geglänzt hat. Wer mehr fürs Gewissen einkauft und nicht unbedingt Leistung für grafisch anspruchsvolle Games braucht, darf hier zugreifen. (gpi, 16.12.2019)

Update, 17.12., 18:00 Uhr: Huawei hat versichert, das vor dem US-Embargo zertifizierte Android-Geräte auch weiterhin Sicherheits- und Systemupdates bekommen und auch die vorinstallierten Google-Services weiter uneingeschränkt funktionieren. Aufgrund dieser Zusicherung wurde ein weiteres Gerät, das Huawei P30 Pro, in die Liste (im Bereich "bis 800 Euro") aufgenommen und auch der Text zum Honor 20 angepasst. Informationen zu den Auswirkungen der US-Sanktionen auf die eigenen Geräte stellt der Konzern auf der Website "Huawei Matters" bereit.