Game over heißt es nun für die Novomatic – natürlich nur in Bezug auf die Casinos Austria. Europas größter Glücksspielkonzern beendet seinen unglücklichen Einstieg bei der teilstaatlichen Spielbankengruppe. Das kann man nur begrüßen, denn der Machtpoker zwischen der tschechischen Sazka-Gruppe und der Novomatic hat bisher nur Verlierer produziert. Besonders stark traf der Disput die Casinos Austria selbst, die zwischen Korruptionsverdacht um die Bestellung von Peter Sidlo zum Finanzvorstand und Aktionärsstreit aufgerieben wird.

Game over heißt es für die Novomatic in Bezug auf die Casinos Austria.
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Nun darf mit Spannung erwartet werden, wie Co-Aktionär Öbag in der Sache agiert. Theoretisch hätte die Staatsholding ein Aufgriffsrecht und könnte ihren Anteil von einem Drittel aufstocken. Derartige Fragen sollten ohne ideologische Scheuklappen diskutiert werden, indem Wertsteigerung und Standortüberlegungen ins Zentrum gerückt werden. Doch in dem Fall ist der Zug abgefahren.

Die Öbag-Vorgängerin hatte schon dem Einstieg von Sazka und Novomatic nichts entgegenzusetzen. Damals hätte man es in der Hand gehabt, den mit vielen Interessenkonflikten verbundenen Vormarsch der Novomatic in der Casag zu verhindern. In der Zwischenzeit ist der Chef der Öbag selbst in die Casinos-Affäre verstrickt. Daher muss die Devise schon aus hygienischen Gründen lauten: Der Staat sollte die Machtübernahme durch Sazka akzeptieren und auch gleich sein unheilvolles Casag-Engagement ganz beenden. (Andreas Schnauder, 10.12.2019)