Man muss nicht sein Leben lang in Wien gewohnt haben, um zu beobachten, wie sich das Stadtbild teils im Kleinen, teils unübersehbar und vor allem ständig verändert. Blickt man lediglich zehn Jahre zurück, haben sich in dieser Zeit ganze Stadtteile neu formiert. U-Bahn-Endstationen wurden bis an die Stadtgrenzen verlegt, Gegenden, die vor nicht allzu langer Zeit schwer erreichbar waren, können von der Innenstadt aus in nur wenigen Minuten erreicht werden.

Zu den größten Stadtentwicklungsprojekten gehört die Seestadt im 22. Bezirk. Auch das Sonnwendviertel hat den zehnten Bezirk maßgeblich verändert. Ebenso hat sich in den inneren Bezirken einiges getan: Vielbefahrene Straßen wie die Mariahilfer oder die Rotenturmstraße wurden zu Begegnungszonen umgewandelt, Parks und Plätze sind neu entstanden, und unzählige Häuser wurden abgerissen, neu gebaut oder renoviert.

Im Jahr 2013 ist die Wirtschaftsuniversität in den zweiten Bezirk an den Rand des Praters umgesiedelt.

Früher pfui, heute hui?

Dass vor allem die inneren Bezirke bei Bewohnern äußerst begehrt sind, ist an den teils sehr hohen Mietpreisen abzulesen. Doch auch viele Bezirke, die noch vor wenigen Jahren einen schlechten Ruf hatten, erfreuen sich wachsender Beliebtheit. Die Ansiedlung von Restaurants, Kaffeehäusern, Supermärkten, Friseur- und Kosemtikstudios und vielen weiteren Geschäftslokalen trägt zu einer neuen Wahrnehmung des Stadtbilds ebenso bei wie das Entstehen neuer Gebäude.

Diese Veränderungen können sich einerseits positiv auf einen Bezirk auswirken – durch mehr Wohn- und Grünflächen, Radwege oder Supermärkte kann die Lebensqualität steigen. Auch das Verschwinden bestimmter Geschäfte oder Lokale kann aus einst gemiedenen Plätzen plötzlich beliebte und belebte Ort machen. Andererseits können Veränderungen vor allem von langjährigen Bewohnern eines Stadtteils als negativ aufgefasst werden. Vor allem wenn aus ruhigen Ecken und Plätzen plötzlich vielbesuchte Treffpunkte oder gar Touristen-Hotspots werden oder sich ganze Straßen durch den Zuzug von Geschäften verändern. Userin "profeline" berichtet von ihren Erfahrungen:

Was hat sich in Ihrem Bezirk alles verändert?

In welchem Bezirk leben Sie, und aus welchen Gründen sind Sie dort hingezogen? Welche Veränderungen schätzen Sie, und welchen können Sie nichts abgewinnen? Welche Entwicklungen und Neuerungen würden Sie sich in Ihrem Grätzel wünschen? (mawa, 17.12.2019)