Pendler sind laut einer Studie stärker belastet als andere Arbeitnehmer.

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Berlin – Pendler sind in Deutschland häufiger müde, gestresst und krank als andere Berufstätige, die es nicht so weit zur Arbeit haben. Das geht aus einer Umfrage des Trendence-Instituts hervor, über die die Zeitungen der Funke-Mediengruppe am Donnerstag berichteten.

Demnach klagten 54,6 Prozent der Menschen, die mehr als eine Stunde täglich zur Arbeit pendeln oder sogar einen Zweitwohnsitz für den Weg zum Arbeitsplatz benötigen, über häufige Erschöpfung oder Müdigkeit. Bei den Nichtpendlern waren es nur 35,1 Prozent. Weitere verbreitete Gesundheitsbeschwerden unter Pendlern sind demnach Schlafmangel (41,4 Prozent), Nackenbeschwerden (37,3 Prozent), Rückenschmerzen (34,2 Prozent) und erhöhte Stresssymptome wie Reizbarkeit oder Nervosität (32,6 Prozent).

Österreich: Mehr als jeder zweite Arbeitnehmer pendelt

Zudem schränkt das Pendeln das Privatleben massiv ein. Während zwei Drittel der Nichtpendler nach eigener Aussage genug Zeit für ihre Partner finden, sagten das nur 55,7 Prozent der Pendler. Jeder zweite Pendler gab zudem an, nicht genug Zeit mit seinen Kindern verbringen zu können. Für die Studie befragte das Marktforschungsunternehmen Trendence zwischen August und September mehr als tausend Deutsche.

Erst vor kurzem hat die Arbeiterkammer eine Studie veröffentlicht, wonach in Österreich mehr als jeder zweite Arbeitnehmer ein Pendler ist. Vor zehn Jahren hatten noch 55 Prozent der Arbeitnehmer in der eigenen Wohngemeinde ihren Arbeitsplatz, inzwischen sind es nur noch 45 Prozent. Der größte Teil (48 Prozent) pendelt innerhalb eines Bundeslands in eine andere Gemeinde, sechs Prozent sind in einem anderen Bundesland beschäftigt, ein Prozent außerhalb Österreichs. Das geht aus dem Arbeitsklimaindex der Arbeiterkammer Oberösterreich hervor. (red, APA, 12.12.2019)