Das Jahrzehnt, die "Zehnerjahre" des angebrochenen Jahrhunderts, neigt sich dem Ende zu. Offiziell zwar eigentlich erst mit dem Abschluss des kommenden Jahres. Gefühlt für viele allerdings schon in nicht einmal drei Wochen, mit dem Sprung ins Jahr 2020.

Zeit also, sich anzusehen, welche Geräte unseren Alltag und die IT-Welt direkt oder indirekt in den vergangenen zehn Jahren am stärksten beeinflusst haben. Das sind die Top Ten nach Einschätzung der WebStandard-Redaktion.

Apple Airpad (erste Generation)
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Apple iPad (2010)

Lange hatte es in der Gerüchteküche gegärt, bis Apple 2010 schließlich wirklich sein erstes Tablet aus dem Hut zauberte. Es war nicht das erste Touchscreen-Tablet – ein solches gab es sogar schon von Microsoft auf Basis von Windows XP –, aber ein ziemlich gutes. Und es bescherte dem jungen Markt einen Boom. Zwar war schon nach wenigen Jahren klar, dass Tablets niemals annähernd die Absatzzahlen von Smartphones erreichen würden, Apple hat es aber geschafft, bis heute in diesem Segment unumstrittener Platzhirsch zu bleiben.

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Microsoft Surface
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Microsoft Surface (2012)

IT-Riese Microsoft wollte 2012 etwas Neues ausprobieren und stellte ein Windows-Tablet vor, das sich dank eines integrierten Standfußes und Tastaturdocks auch wie ein Laptop verwenden lässt. Die ersten Generationen krankten allerdings an allerlei Schwächen, und vor allem das Surface RT mit dem komplett gefloppten Mobil-Windows-Ableger Windows RT wurde zu einem grandiosen Reinfall. Die Beharrlichkeit zahlte sich aber aus. Seit dem Surface 3 Pro gelingt Microsoft der Kompromiss aus Leistung und mobiler Vielseitigkeit, und die Reihe hat zahlreiche Fans gewonnen – und auch Nachahmer. Fast jeder Computerhersteller hat mittlerweile eigene 2-in-1-Geräte am Start. Auch Apple hat mit dem iPad Pro nachgezogen.

Weiterlesen: Erste Surface-Tests: Mehr ein Laptop, als ein Tablet

Raspberry Pi Modell A+
Foto: Raspberry Pi Foundation

Raspberry Pi (2012)

Vielseitigkeit ist auch ein passender Begriff für Gadget Nummer drei. 2012 stellte Eben Upton einen kleinen Rechner im Kreditkartenformat vor. Das Gerät, das um rund 25 Euro verkauft wurde, sollte vor allem Kindern und Jugendlichen den Einstieg in die Welt des Programmierens erleichtern. Zwischen 1.000 und 5.000 Stück, hoffte Upton, könne man verkaufen. Schon nach einem Jahr waren es eine Million. Sein mittlerweile in zahlreichen Varianten und Generationen vorgestelltes Gerät wurde viel mehr als nur Equipment für Schüler. Es ist ein fixer Bestandteil der Werkzeugkiste der Makerszene, bringt Stoff für kuriose Experimente, die auf Youtube festgehalten werden, und dient auch in Entwicklungsländern als Ersatz für schwer leistbare Desktop-PCs und Laptops.

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Pebble Smartwatch
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Pebble (2013)

Hardware-Crowdfunding ist mitunter ein riskantes Unterfangen, wie zuletzt etwa der Fall des Coolest Cooler zeigte. Nicht so bei Pebble, einem Projekt des Erfinders Eric Migicovsky. Er bekam 2012 über zehn Millionen Dollar für eine Smartwatch namens Pebble, die dann ab dem Folgejahr auch ausgeliefert wurde. Sie gilt als erste kommerziell erfolgreiche Smartwatch und auch als ein Posterboy für Portale wie Kickstarter. Ihr folgten, ebenfalls mit guter Nachfrage, die Pebble Time und die Pebble Time Steel. Für die nächste Generation wurde zwar eine Crowdfunding-Kampagne angestoßen, aber nicht mehr beendet, da der Firma trotz des hohen Interesses das Geld ausgegangen war. Große Teile wurden von Fitbit übernommen.

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Google Chromecast
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Google Chromecast (2013)

Im Sommer 2013 brachte Google ein kleines, stickförmiges Gerät mit HDMI-Kabel auf den Markt, dessen Funktionsumfang eigentlich recht überschaubar war. Es sorgte dafür, dass man Inhalte vom Handy oder Tablet per WLAN einfach auf Fernseher übertragen konnte. So musste man nicht mehr mühselig einen Laptop anstecken oder mit Adaptern hantieren. Chromecast wurde damit aber auch ein Vorbote für das Streaming- und Smart-Home-Zeitalter an sich. Heute ist die Funktionalität des Chromecast in fast jeden Smart TV integriert, und auch immer mehr Lautsprecher lassen sich per WLAN einfach bespielen.

Weiterlesen: Google Chromecast im Test

Amazon Echo
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Amazon Echo/Alexa (2014)

Im Jahr 2014 legte auch Amazon einen Grundstein für das smarte Wohnen. Man stellte nicht nur eine eigene Sprachassistentin namens Alexa, sondern auch einen damit ausgerüsteten Lautsprecher namens Echo vor. Und befreite damit die bisher vor allem auf Handys limitierten digitalen Helfer. Seitdem spielte die Echo-Reihe am Markt für Smart Speaker immer vorne mit und ist derzeit sogar Marktführer. 6,6 Millionen Stück konnte man im zweiten Quartal 2019 verkaufen. Mittlerweile mischen von Google über Apple bis hin zum chinesischen Suchriesen Baidu zahlreiche Firmen mit.

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Oculus Rift – Entwicklungsversion
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Oculus Rift (2016)

2016 und 2017 waren die Jahre des großen Virtual-Reality-Hypes, der mit der Oculus Rift losgetreten wurde. Schließlich holte sich Facebook das Unternehmen, Google startete seine Handy-VR-Plattform Cardboard, HTC stieg mit der Vive ins Geschäft ein, Sony präsentierte Playstation VR, und Microsoft gewann einige Partner für sein Windows-Mixed-Reality-Projekt. Der Hype ist zwar deutlich abgeflaut, dennoch blieb das Thema stets am Brodeln, und die Plattformen werden langsam immer besser und auch leistbarer. Der Weg zum Massenmarkt ist noch weit, aber bald könnte der nächste Meilenstein gelingen – wenn nämlich 2020 das auf VR zugeschnittene Half-Life: Alyx erscheint.

Weiterlesen: Oculus Rift ausprobiert: Kopfüber in die virtuelle Welt

Apple Airpods (erste Generation)
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Apple Airpods (2016)

Belächelt als teure "Zahnbürstenaufsätze", wurden Apples Airpods zum Trendsetter der Audiobranche in den letzten Jahren. Für Apple sind sie zu einer beachtlichen Einnahmequelle geworden. Und für andere Firmen zu einer Inspirationsquelle. Kaum ein namhafter Smartphone-Hersteller hat es sich nehmen lassen, eigene Drahtlos-Ohrhörer auf den Markt zu bringen.

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Xiaomi M365
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Xiaomi M365 E-Scooter (2016)

Im Dezember 2016 brachte Xiaomi seinen ersten E-Scooter, den Mijia 365, auf den Markt. Dieser darf hier stellvertretend für den E-Scooter-Hype der folgenden Jahre gesehen werden. Der recht preiswerte M365 fand nicht nur bei privaten Käufern einigen Anklang, sondern wurde auch vom Scooter-Verleiher Bird anfangs eingesetzt. In den letzten Jahren haben sich nicht nur zahlreiche Scooter-Sharing-Anbieter auf den Straßen zahlreicher Städte weltweit breitgemacht – mit positiven wie negativen Folgen –, auch die Eigenanschaffung wird immer interessanter. Ein Grund, warum nicht zuletzt Elektronikmärkte wie auch Mobilfunker die urbanen Fahrradalternativen mittlerweile im Angebot haben.

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Samsung Galaxy Fold
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Samsung Galaxy Fold (2019)

Auch Samsungs erstes Falthandy nimmt hier die Rolle eines Stellvertreters ein. Lange köchelten die Gerüchte über ein solches Gerät vor sich hin, ehe Samsung 2018 erstmals Prototypen herzeigte. Andere Hersteller folgten auf dem Fuß. Den Marktstart verpatzte man zwar zuerst einmal aufgrund brüchiger Displays, dennoch ist man damit der erste große Hersteller, der ein Gerät in diesem neuen Formfaktor auf den Endkundenmarkt gebracht hat. (Georg Pichler, 12.12.2019)