Wenn Menschen ihren Baum vor lauter Bäumen nicht mehr sehen.

Screenshot: tvthek.orf.at

Wunderlich wirkt der Homo sapiens, so es ans Feiern geht. Naht Weihnachten, an dem auch die TV-Weckungsformate nicht vorbeikommen, offenbart der Mensch Auffälligkeiten wie das Tragen roter Zipfelmützen, die eigentlich nur dem Weihnachtsmann vorbehalten sind. Und wie frühmorgendliche TV-Recherche ergab, führt ihn das Thema Christbaum erst recht in Ausnahmesituationen. Bei Guten Morgen Österreich wissen etwa Baumhändler zu berichten, dass Familien beim Kauf zum Disput neigen, um nicht zu sagen zum Streit.

Man zankt über Varianten des Tannenbaums: Einen größeren wünscht der eine, einen kleineren begehrt der andere. Der einen Dame ist ein Baum zu dicht mit Nadeln bestückt, der anderen ist er zu wenig buschig, erzählt Sascha. Er muss es wissen. Zu ihm pilgern Familien, um ihre Schmucktanne zu wählen. Noch etwas Seltsames ist Sascha aufgefallen: Wegen der vielen Tausend Exemplare, die bei ihm auf Käufer warten, würden viele Menschen plötzlich ihren Baum vor lauter Bäumen nicht mehr sehen. Sie irren dann eine halbe Stunde lang herum, um schließlich in der Regel doch jenen Christbaum zu kaufen, der ihnen als Erstes begegnet war. Immer erhellend und interessant – bezüglich Verhaltensforschung –, das frühe TV! (Ljubiša Tošic, 12.12.2019)