Die drei bisherigen Wiener FPÖ-Mandatare Dietrich Kops, Klaus Handler und Karl Baron gründen eine Partei namens DAÖ und blicken vermeintlich goldenen Zeiten entgegen.

Foto: Matthias Cremer

Mit Namen für Parteineugründungen bzw. Abspaltungen ist das so eine Sache. Die Allianz für Österreich (DAÖ), die jetzt ein paar Wiener FPÖler als Auffangkonstruktion für H.-C. Strache gegründet haben, wurde ja sofort von der FPÖ-Bundesführung (Norbert Hofer und Herbert Kickl) als "Bündnis Zukunft Ibiza" verunglimpft.

Das ist eine garschtige Anspielung an das BZÖ (Bündnis Zukunft Österreich), das seinerzeit von Jörg Haider gegründet wurde, um die Herausforderung, durch, jawohl, den jungen H.-C. Strache, abzuwehren. "Bündnis Zukunft Ibiza" – nicht unwitzig.

Sonst klingt DAÖ nach "Diarrhö", findet der Journalist Peter Rabl auf Twitter. Unsereinem wäre dazu vielleicht der BAHÖÖ eingefallen (Wienerisch für Krawall) oder, in Anbetracht der politischen Unfallträchtigkeit der ganzen Vorgänge, schlicht: ÖHA!

Bist du deppert, is des schoaf. Vor knapp zwei Jahren waren H.-C. Strache und die FPÖ noch Regierungspartner von Sebastian Kurz, gab es noch unendliche gemeinsame Auftritte voll Harmonie und "eine ordentliche Mitte-rechts-Politik". H.-C. hatte den "Vizekanzler" vorn, und die FPÖ war auf 26 Prozent. So schön hätt’ das sein können.

Heute hat Sebastian Kurz von Strache noch nie etwas gehört, und der muss über einen Mandatsverzichtstrick in den Wiener Gemeinderat einziehen.

Da kann man nur DAÖ (Das Alles ist Österreich) sagen.

(Hans Rauscher, 12.12.2019)