Alexis Pinturault zwischen den Stangen.

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Val d'Isere – In Abwesenheit von Überraschungs-Leader Matthias Mayer kämpfen Henrik Kristoffersen und Alexis Pinturault am Wochenende um die Führung im Skiweltcup der Herren. Für Österreichs Slalom-Herren geht es am Samstag um das erste Saisonpodest. Im Riesentorlauf gilt es, sich am Sonntag in Marcel Hirschers einstigem Lieblingsort für Beaver Creek zu rehabilitieren.

Wie schon so oft präsentiert sich Val d'Isere auch diesmal tief verschneit und stürmisch. Am Freitag war die Auto-Anreise in den französischen Wintersportort nur mit Schneeketten erlaubt. Nicht zuletzt deshalb hatten sich Österreichs Slalomherren schon Donnerstag auf die Anreise gemacht. Am Freitag war für sie wegen Lawinengefahr aber kein Training vor Ort möglich.

In kleinen Schritten

Vergangenen Sonntag war Speed-Spezialist Mayer in Beaver Creek beim zweitschlechtesten Riesentorlauf der ÖSV-Herren als 19. bester ÖSV-Vertreter gewesen. Dass es nach dem Hirscher-Rücktritt in der alpinen Kerndisziplin Riesen-Probleme gibt, weiß man natürlich längst. Im Laufe der Saison wollen sich Stefan Brennsteiner und Co deshalb in kleinen Schritten aber kontinuierlich nach vorne arbeiten, um mit besseren Startnummern auch bessere Ergebnisse abliefern zu können. Zudem verstärkt nun auch Michael Matt seine RTL-Einsätze.

Der Arlberger ist der einzige aktive Slalom-Sieger im ÖSV-Team und hat schon vor der Saison angekündigt, sein Repertoire erweitern zu wollen. Durch die wetterbedingte Vorziehung des Slaloms kann Matt schon am Samstag (9.30, 12.30 Uhr, live ORF 1) Levi vergessen lassen. In Finnland hatte Österreichs Technik-Fraktion auch im Slalom mit Christian Hirschbühl auf Platz sieben nicht gerade brilliert. Allerdings fehlt nun in Frankreich mit dem verletzten Manuel Feller einer der stärksten ÖSV-Techniker, dafür sollte Marco Schwarz beim Comeback einen Schritt weiter sein.

Der Geist von Marcel Hirscher

Auch bzw. speziell in Val d'Isere fährt auch der Geist von Marcel Hirscher mit. Der im September zurückgetretene Salzburger hat dort am 13. Dezember 2009 sein erstes Weltcuprennen gewonnen und im Vorjahr dort seinen 60. Weltcupsieg gefeiert. Hirschers erster von am Ende 67 Weltcupsiegen jährte sich am Freitag zum zehnten Mal. Insgesamt hat der achtfache Weltcup-Gesamtsieger alleine in Val d'Isere sieben Siege und 15 Podestplätze geholt.

Kristoffersen und Lokalmatador Pinturault haben nach sieben Saisonrennen auch deshalb im Weltcup Rückstand auf die Spitze, weil der Norweger beim Pinturault-Sieg in Sölden als 18. und der Franzose dafür zuletzt beim Sensationserfolg von Tommy Ford in Beaver Creek als 17. "ausgelassen" hat. Dafür hat sich Kristoffersen den Levi-Slalomsieg gesichert und auch in Val d'Isere schon 2015 und 2016 gewonnen.

Für Pinturault gilt ähnliches im Riesentorlauf. Auf der supersteilen "Face de Bellevarde" hat der Franzose schon 2016 und 2017 den "Riesen" gewonnen, ihm fehlt nur noch ein RTL-Podium auf die 31 des legendären Italieners Alberto Tomba. Der wiedererstarkte Ted Ligety hat wegen diverserer Gesundheitsprobleme zwar seit Sölden 2015 nicht mehr gewonnen, der 35-jährige US-Amerikaner kann aber am Sonntag (9.30, 13 Uhr, live ORF 1) den Schweizer Didier Cuche als ältesten Riesentorlauf-Sieger ablösen. (APA, 13.12.2019)