Für den aktuellen Anschlag in Afghanistan, das Bild zeigt die Verwüstung durch eine Autobombe nahe einer US-Basis in Bagram vom 11. Dezember, haben die Taliban offenbar eine Militäreinheit unterwandert.

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Kabul – Bei einem Taliban-Anschlag auf eine Militärbasis in Afghanistan sind neun afghanische Soldaten getötet worden. Das Verteidigungsministerium teilte am Samstag im Kurzbotschaftendienst Twitter mit, der Anschlag sei am späten Freitagabend im Bezirk Karabach in der zentralen Provinz Ghazni verübt worden. Die Attacke sei von Taliban-Kämpfern ausgeführt worden, welche die Truppe zuvor unterwandert hätten.

Das erklärte ein Ministeriumssprecher der Nachrichtenagentur AFP. Er wies Berichte zurück, wonach bei dem Angriff 23 Soldaten getötet worden seien. Die militant-islamistischen Taliban selbst teilten mit, ihre Kämpfer hätten eine "feindliche Basis" gestürmt und dutzende afghanische Sicherheitskräfte getötet. Es war dabei von bis zu 32 Toten die Rede.

Insider-Attacke

In Afghanistan gibt es immer wieder sogenannte Insider-Attacken, bei denen Taliban-Kämpfer das Militär zunächst unterwandern. Hintergrund ist, dass der Armee Personal fehlt und neue Soldaten oft nicht ausreichend überprüft werden können.

Ende Juli wurden auf diese Weise zwei US-Soldaten getötet, als sie eine afghanische Militärbasis in Kandahar besuchten. Der jüngste Anschlag erfolgte inmitten der schwierigen Friedensgespräche zwischen den USA und den Taliban, die wegen anhaltender Anschläge bereits mehrfach unterbrochen wurden. (APA, 14.12.2019)