Eine Form, die sich bewährt hat: Igelwürmer gibt es schon seit mindestens 300 Millionen Jahren.
Foto: APA/AFP/iNaturalist/KATE MONTANA

Los Angeles – Unwetter haben dem Drakes Beach nördlich der kalifornischen Metropole San Francisco eine "Invasion" der sehenswerten Art beschert: Tausende Igelwürmer der Spezies Urechis caupo wurden dort an Land gespült. Durch die Schlagzeilen geistern sie als "Penisfische" – nicht nur wegen ihrer Form, sondern auch weil sie enge Verwandte von Urechis unicinctus sind, der auf der anderen Seite des Pazifiks lebt und in China als Penisfisch bekannt ist.

Igelwürmer gehören zum selben Tierstamm wie unser Regenwurm, sind allerdings ausschließlich in den Meeren zuhause. Sie leben dort, wo der Meeresboden sandig ist, und graben sich in U-förmigen Höhlen ein, die sie oft mit anderen Tieren teilen. Sie haben "die perfekte Form für ein Untergrundleben", erklärte der Biologe Ivan Parr in einem Text für das Magazin "Bay Nature". Igelwürmer ernähren sich, indem sie Schleim absondern, der eine Art Netz bildet, in dem sich Nahrungspartikel verfangen. Hat sich eine ausreichend große Ladung angesammelt, verschluckt der Wurm das Netz.

Kim Powell

In Ostasien werden Igelwürmer gegessen, teilweise wird ihnen auch – vermutlich wegen ihrer Form – aphrodisierende Wirkung angedichtet. Die nordamerikanischen Exemplare, die mit Längen von 20 Zentimetern bis zu einem halben Meter etwas größer werden als ihre ostasiatischen Vettern, stehen hingegen auf keinem menschlichen Speisezettel. Zu fürchten haben sie nur Raubfische und Seeotter.

Und Stürme wie den, der sie nun an Land gespült hat: "Das sind die Risiken, wenn dein Haus aus Sand besteht", sagte Parr. Die Igelwürmer leben in der Gezeitenzone, wo schwere Stürme das Sediment aufwühlen und den Inhalt der Sandhöhlen an Land werfen können. (jdo, 15. 12. 2019)

Und so sieht traditionelle Penisfisch-Zubereitung aus.
푸디보이 FoodieBoy