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Wien – Lob und Kritik erntete Lou Lorenz-Dittlbacher nach ihrem Interview mit Ex-FPÖ-Politiker Heinz-Christian Strache am Freitag in der "ZiB 2". "Katastrophales Interview", "breites Forum für Strache" und eine "inkompetente" Anchorwoman sahen Kritiker. Zu wenig nachgefragt habe Lorenz-Dittlbacher zudem bei Themen wie Goldbarren, Novomatic und Rechnungen.

Komplimente gab es ebenso, gelobt wurden Gesprächskultur und respektvoller Umgang mit dem Gast. Durch die sachliche Art der Fragen habe Strache keine Möglichkeit gehabt, sich auch noch als Opfer des ORF zu inszenieren.

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Lorenz-Dittlbacher bedankte sich via Twitter für "die vielen positiven Reaktionen und auch die kritischen Anmerkungen". "Belehrungen" brauche sie aber weniger, twitterte die Nachrichtenjournalistin:

Hintergrund: Strache soll erst am frühen Abend seine Zusage zum Kommen gegeben haben. Lorenz-Dittlbacher entschied, sich im Interview auf den Themenkreis Parteiausschluss und Comeback zu konzentrieren. Zu den Spesenvorwürfen konfrontierte sie Strache mit dem Einvernahmeprotokoll.

Strache-Interviews polarisieren immer

Ihr sei klar gewesen, dass Strache zu den Spesen nichts sagen würde, sagt Lorenz-Dittlbacher auf STANDARD-Anfrage – "mit dem Hinweis darauf, dass er sich nur vor den Behörden äußere. Wie man auch sehr gut sehen und hören kann, hätte ich bei weiteren Fragen dazu immer wieder die Antwort bekommen, dass er dazu konkret nichts sagen wird."

Kritik gegenüber sei sie immer aufgeschlossen, sagt Lorenz-Dittlbacher, "aber in manchen Fällen rührt sie daher, dass eine Vernichtung des Gegenübers erwartet wird und kein journalistisches Interview". Im Übrigen habe sie in ihrem ganzen Leben noch kein Strache-Interview gemacht, das nicht polarisiert hätte: "Und ich habe auch noch kein solches gesehen." (red, 15.12.2019)