Die Autoerzeugung in Deutschland, im Bild das VW-Werk in Wolfsburg, steht nur noch für 5,9 Prozent der globalen Produktion.
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In Deutschland wurden heuer so wenige Autos gebaut wie seit 22 Jahren nicht mehr. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie das Center Automotive Research der Universität Duisburg-Essen, über die das "Handelsblatt" berichtet. Der Studie zufolge liegt der Anteil Deutschlands an der globalen Produktion mit hochgerechnet 4,67 Millionen erzeugten Fahrzeugen bei nur noch 5,9 Prozent. Zum Vergleich: Im Jahr 1997 waren es noch 11,8 Prozent.

Damit wird im Jahr 2019 nur jedes 17. Auto aus Deutschland stammen. "Mit dem Rückgang der Autoproduktion in Deutschland verliert der Standort für die Weltautoindustrie weiter an Bedeutung", kommentiert Autoexperte und Studienautor Ferdinand Dudenhöffer die Entwicklung. Zunächst erwartet er im nächsten Jahr ein weiteres Produktionsminus um fast vier Prozent auf etwa 4,5 Millionen Fahrzeuge. Erst im Jahr 2021 wird die Erzeugung Dudenhöffer zufolge wieder leicht anziehen.

"China Mittelpunkt der Autowelt"

Auch auf globaler Ebene verringert sich die Fahrzeugproduktion. Hochgerechnet sollen heuer 78,8 Millionen Neuwagen auf die Straße rollen, ein Rückgang um etwa fünf Prozent. Die Ursache liegt für Dudenhöffer auf der Hand: Es sind die vom US-Präsidenten Donald Trump angezettelten Handelskriege.

Im Gegensatz zum Standort sollten deutsche Autoerzeuger aber nicht an Bedeutung verlieren, erwartet Dudenhöffer. Er plädiert etwa für einen engeren Austausch mit China, dem wichtigsten Markt für deutsche Autokonzerne und bedeutendstem Standort der Erzeugung. "China ist der Mittelpunkt der Autowelt", sagt Dudenhöffer, "und die alten Autonationen wie Deutschland werden unbedeutender." (red, 15.12.2019)