Mitte November protestierten Iraner landesweit gegen höhere Benzinpreise.

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Teheran – Bei den schweren Unruhen im Iran sind im November nach neuesten Angaben der Menschenrechtsorganisation Amnesty International 304 Menschen ums Leben gekommen. Mehrere tausend Menschen seien verletzt worden, als Sicherheitskräfte landesweite Proteste "mit tödlicher Gewalt zerschlugen", heißt es in einem am Montag veröffentlichten Bericht.

Im Anschluss an die Proteste habe es zudem laut "erschütternden Berichten" von Augenzeugen ein breitangelegtes "bösartiges Vorgehen" der Behörden gegeben, um die Menschen daran zu hindern, über die Ereignisse zu sprechen.

Über 1000 Festnahmen

Im Iran waren Mitte November landesweite Proteste gegen eine Erhöhung der Benzinpreise und die Rationierung von Kraftstoff ausgebrochen, gegen die Sicherheitskräfte gewaltsam vorgingen. Nach offiziell unbestätigten Angaben gab es mehr als 1.000 Festnahmen – darunter befanden sich auch 180 "Rädelsführer", denen die Todesstrafe droht. Mit einer zeitweisen Internetblockade sorgte der Iran damals dafür, dass kaum Informationen, Bilder und Videos der Proteste verbreitet werden konnten.

Der Iran hat bereits Anfang Dezember die außerhalb des Landes veröffentlichten Opferzahlen kategorisch dementiert und als "vollkommen falsch" bezeichnet. Er hat allerdings bisher keine eigenen Zahlen genannt. (APA, dpa, 16.12.2019)