Zeigt kein Verständnis für die Einstellung seiner "Lindenstraße": Hans W. Geißendörfer.

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Köln – Nach dem Aus für die "Lindenstraße" bei der ARD wird die Serie nach Auskunft der Produzenten keine neue Heimat woanders finden – weder bei einem anderen Sender noch bei einem Streamingdienst. "Es wird nicht weitergehen, die 'Lindenstraße' endet am 29. März 2020 mit der letzten Folge in der ARD", sagte Hans W. Geißendörfer dem Redaktionsnetzwerk Deutschland (RND) wenige Tage vor Drehschluss.

Seine Tochter und Co-Produzentin Hana Geißendörfer ergänzte: "Die 'Lindenstraße' gehört zur ARD, und wenn es vorbei ist, ist es eben vorbei. Alles, was gut ist, hat auch mal ein Ende." Die letzte Folge werde allerdings wie gewohnt einen Cliffhanger haben, sagte Geißendörfer senior. "Auf jeden Fall. Ein Cliffhanger, bei dem viele Spekulationen möglich sind. Der eine oder andere wird danach sagen: Es klingt fast so, als wäre es noch nicht das Ende."

Aus nach 34 Jahren

Am Freitag enden die Dreharbeiten. Nach mehr als 34 Jahren ist im nächsten März Schluss mit der Ausstrahlung des Dauerbrenners. Die Fernsehprogrammkonferenz der ARD hatte sich im vergangenen Jahr mehrheitlich gegen eine Verlängerung des Produktionsvertrags entschieden. Das Zuschauerinteresse und die Sparzwänge seien nicht vereinbar mit den Produktionskosten des Formats, erläuterte damals der Programmdirektor Erstes Deutsches Fernsehen, Volker Herres.

Hans W. Geißendörfer zeigt kein Verständnis für diesen Beschluss. "Es ist uns allen ein Rätsel, was die Ursachen der Absetzung anbelangt", sagte er den Zeitungen. Es könne nicht das Geld sein, denn das Geld sei ja auch bisher vorhanden gewesen. "Es ist Willkür – und ich glaube, dass das Wort Willkür auch eine gewisse Boshaftigkeit beinhaltet." (APA, dpa, 16.12.2019)