Wer eine solche "Glitzerbombe" daheim öffnet, sollte besser einen sehr, sehr guten Staubsauger besitzen.

Foto: Youtube/Mark Rober

Der ehemalige Nasa-Techniker Mark Rober ist nicht unbedingt die beliebteste Person unter amerikanischen Paketdieben. Er erforscht für seinen Youtube-Kanal neue Methoden zur Bekämpfung der sogenannten "Porch Pirates", die Lieferungen von Türschwellen klauen. Schon im vergangenen Jahr sorgte er für überraschte Gesichter (und einen kleinen Skandal, weil manche Aufnahmen gestellt worden waren) mit seiner "Glitter Bomb".

Eine Kombination aus Handys, Sensoren, einem Motor und jeder Menge Glitter produzierte nachhaltige Eindrücke bei jenen Kleinkriminellen, die das vermeintlich wertvolle Frachtgut öffneten. Nun hat er eine neue Generation seines Abschreckungsgeräts entwickelt und gemeinsam mit Macauly Culkin ("Kevin allein zu Haus") vorgestellt.

Mark Rober

Upgrade

Die Glitter Bomb 2.0 ist in mehrerlei Hinsicht verbessert worden. Umgestellt hat man etwa den feinen Glitzer, der nun biologisch abbaubar ist. Ebenso hat man eine neue Rezeptur für das integrierte Furzspray entwickelt. Dieses riecht nicht nur wesentlich intensiver, sondern wird nun auch gleich über zwei Fläschchen versprüht. Außerdem sind nun vier Smartphones an Bord, um die Diebe filmen zu können, egal von welcher Seite das Paket geöffnet wird. Dazu kommt außerdem ein Lautsprecher, der allerlei Soundeffekte – darunter simulierten Polizeifunk – ausgibt.

Nach wie vor registriert ein Gyrosokop, wenn das Paket bewegt wird und startet die Videoaufnahme. Ein Magnetsensor erfasst, sobald der Oberkarton abgehoben wird – und startet die Show. Zuerst wird der feine Glitzer kreisförmig im Raum verteilt und das Paket beginnt, Lärm zu machen. Kurz darauf wird das Stinkspray aktiviert, während über die Handys das Spektakel aufgenommen und die Videos über deren mobile Datenverbindung auch in der Cloud gesichert werden.

Betrüger behielt Glitter Bomb für sich

Zur Verteilung der Pakete im ganzen Land hatte man über soziale Medien freiwillige Teilnehmer gecastet. In einem Fall allerdings hatte der erfolgreiche Bewerber das Paket einfach behalten und nie vorgehabt, es vor seinem Haus aufzustellen. Das wollte Rober allerdings nicht auf sich sitzen lassen. Der Betroffene könnte, nachdem er seine Adresse herausgefunden hatte, in letzter Zeit öfter von Scientology kontaktiert worden sein. Ebenso könnten Nachbarn in seinem Namen interessante Post, etwa Einladungsbestätigungen von einer örtlichen Furry-Convention, erhalten haben, erklärt er.

Erneut konnte man eine Reihe von Paketdiebe mit der Erfindung überraschen, wie das Video zeigt. Allerdings nutzte man die Gelegenheit auch, um Menschen zu belohnen, die ein absichtlich weiter entfernt abgestelltes Paket retournierten oder zu sich mitnahmen und den Eigentümer kontaktierten. (red, 16.12.2019)