Sonntagabend hätte für Fans des Polit-Fernsehens Weihnachten und Ostern in einem sein können. Hätte sein können.
ATV hatte zum Abschluss eines turbulenten politischen Jahrs in die legendäre "Ibiza-Villa" geladen, Im Zentrum auf ORF 2 widmete sich der Zukunft Heinz-Christian Straches.
Sagen wir so: Da wie dort hielt sich der Erkenntnisgewinn eher in bescheidenem Rahmen. Zugegeben, ATV hatte ein paar gute Ideen. Man führte die Gäste durchs Haus und erfuhr: die Villa ist eine bessere Kleingarten-Latifundie. Im Bad gibt’s ein Fenster, aber dort stinkt es. Der Outdoor-Pool ist winzig. Die Diskussion im Anschluss wurde teils in Ibiza-Video-Optik durch eine "Spy-Kamera" gefilmt. Inhaltlich nichts Neues auf der Insel.
Im Zentrum hatte immerhin Peter Westenthaler eingeladen. Der legte sich für die Ehrenrettung der FPÖ mehr ins Zeug als der blaue Wiener Spitzenmann Dominik Nepp. Auch auf dem Küniglberg gab es inhaltlich nichts Neues; auf Ibiza zeigte sich derweil FPÖ-Augure Andreas Mölzer aufgewühlt ob der "Trivialität des Bösen". Alle anderen schienen dagegen ratlos, "wie man so blöd sein kann". Beides blieb, unausgesprochen, der rote Faden dieses TV-Abends. (Petra Stuiber, 16.12.2019)