Viele wünschen sich Behaglichkeit, wenn sie aus dem Urlaub zurückkommen.

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Über Weihnachten fahren viele Menschen weg, entweder ins Warme auf Urlaub oder zu den Verwandten. Was zum Packstress – vom Koffer bis zu den Geschenken – in den Tagen davor bei manchen noch dazukommt, sind Diskussionen über die richtige Heizstrategie für die mehrtägige Abwesenheit.

Mit dem Herunterfahren der Heizung lassen sich die Heizkosten senken, hoffen die einen. Dafür ist es in der Wohnung nach dem Weihnachtsurlaub dann ungemütlich kalt, befürchten die anderen.

Heizung programmieren

Thomas Belazzi vom Ingenieursbüro BauXund findet eine Absenkung der Heizung um einige Grad gut, "aber je kürzer die Abwesenheit, desto weniger sinnvoll ist das", sagt er. Ab einer Dauer von einer Woche könne man durchaus Geld sparen. Allerdings empfiehlt Belazzi, die Heizung so zu programmieren, dass sie einen Tag vor der Rückkehr ihre Leistung wieder hinauffährt, um in eine behagliche Wohnung zurückzukehren – sofern das technisch möglich ist. "Oder man bittet die Nachbarn, die Heizung wieder raufzudrehen", so Belazzi.

In die Überlegungen vor der Abreise sollte auch miteinbezogen werden, wie geheizt wird: Wer mit einem Kachelofen heizt, wird länger brauchen, bis die Wohlfühltemperatur wieder erreicht ist. Bei Heizungen mit Heizkörpern geht das viel schneller. Und: Eine Wohnung, die auch von den umliegenden Wohnungen Wärme abbekommt, kühlt viel langsamer aus als ein freistehendes Einfamilienhaus.

In manchen Mietverträgen ist festgelegt, dass man die Heizung nicht ausschalten darf, um zu verhindern, dass die Leitungen bei Frost Schaden nehmen. Für Witterungen, wie sie im Osten Österreichs üblich sind, findet Belazzi solche Regelungen übertrieben. Der Steigschacht mit den Heizleitungen geht in Wohnhäusern mitten durch das Haus und liegt somit innerhalb der thermischen Hülle. "Die Gefahr von Schäden an den Leitungen besteht vielleicht in Schrebergartenhütten oder Skihütten in Gegenden, wo es tagelang minus 20 Grad hat", meint Belazzi.

Sechs bis acht Prozent der Heizkosten

Ganz grundsätzlich: Die Wohlfühltemperatur ist für jeden Menschen eine andere. Ziel sollte sein, sich mit "für die Jahreszeit angemessener Kleidung" zu Hause wohl zu fühlen. Wohlfühlen sollte man sich aber am Ende auch mit der Heizkostenabrechung: Ein Grad mehr oder weniger bei der Raumtemperatur bedeutet sechs bis acht Prozent mehr bzw. weniger Heizkosten.

Ein häufiger Fehler, der beim Heizen gemacht wird, sind große Temperaturunterschiede innerhalb der Wohnung. "Manche schlafen gern im kühlen Schlafzimmer", sagt Belazzi. Sind die Temperaturunterschiede aber höher als zwei Grad, besteht die Gefahr, dass die Feuchtigkeit aus wärmeren Räumen an den Wänden des kühleren Raumes kondensiert. Und feuchte Wände sind der perfekte Nährboden für Schimmel. (zof, 22.12.2019)