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Die Domainaufsicht kritisiert nun den Toronto Star für den Bericht über die Affäre.

Foto: Reuters

Der Chef der kanadischen Domainaufsicht CIRA, die für die ".ca"-Domain verantwortlich ist, sieht sich aktuell schweren Vorwürfen ausgesetzt. Der Manager namens Byron Holland soll über 1.000 Pornoaufnahmen auf seinem Arbeitsrechner gespeichert haben. IT-Mitarbeiter, die sie entdeckt haben, sollen ihren Job verloren haben, berichtet der Toronto Star.

Am Beginn der Angelegenheit stand ein Umstieg von Holland von seinem iMac auf einen neueren Arbeitsrechner. Die IT-Abteilung der CIRA wurde damit beauftragt, seine Daten auf den frischen PC zu übertragen. Dem kamen die Mitarbeiter nach, bis sie schließlich auf mehr als 1.000 Fotos stießen, die Holland und andere Personen unter anderem bei sexuellen Akten zeigen.

CEO soll "Fertigstellung" von Backup verlangt haben

Die Mitarbeiter wussten nicht, wie sie mit diesem Fund umgehen sollten, transferierten alle anderen Daten und räumten den iMac ins Lager. Einige Monate später soll Holland um die "Fertigstellung" des Backups gebeten haben. Das IT-Team wandte sich mit seinem Fund daraufhin an die Personalabteilung. Es kam zu einer internen Untersuchung gemeinsam mit einem Datenforensiker. Auch die für CIRA tätige Rechtsanwaltskanzlei soll involviert gewesen sein.

Nach Abschluss der Erhebungen wurden drei IT-Mitarbeiter gekündigt, andere gingen wiederum aus freien Stücken und mussten eine Schweigevereinbarung unterzeichnen, um eine Abfindung erhalten zu können, Holland blieb CEO. Der iMac mit den einschlägigen Daten soll mittlerweile von einem Mitarbeiter der Firma zerstört worden sein.

Domainaufsicht kritisiert Zeitung

Holland will gegenüber Medien Angaben weder bestätigen noch dementieren. Aufsichtsratschefin Helen McDonald bestätigte allerdings, dass es eine Untersuchung gegeben habe und man den darin erarbeiteten Empfehlungen gefolgt sei.

Weiters erklärte man, dass der Abgang der IT-Mitarbeiter nichts mit den Ereignissen rund um Holland zu tun hatte. Dem Toronto Star wirft man vor, auf "unfaire Weise" eine vier Jahre alte Angelegenheit "aufzuwärmen". (red, 17.12.2019)