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Auch Macbooks erscheinen Cyberkriminellen zunehmend als lohnenswertes Ziel.

Foto: AP

Gerne wird gesagt, das Macs sicherer sind als Windows-Rechner. Richtig ist das allerdings nur in der Hinsicht, dass das Aufkommen für Schadsoftware für Apples macOS wesentlich kleiner ist, als jene für Windows. Das hat jedoch weniger mit den Anfälligkeiten der Systeme zu tun, sondern viel mehr mit der deutlich höheren Verbreitung von Windows, das auf Desktopsystemen aktuell bei rund 90 Prozent Marktanteil rangiert.

Doch Macs scheinen für Cyberkriminelle attraktiver geworden zu sein, das legen zumindest die Zahlen des Antimalwaretool-Herstellers Malwarebytes nahe. Von den 2019 bisher am öftesten identifizierten Bedrohungen wurden sechs für macOS entwickelt. Zwei davon haben es erstmals sogar in die Top 5 geschafft.

"NewTab" auf Platz zwei

Insgesamt machte Mac-Malware 16 Prozent aller Erkennungen aus. Und das, obwohl der Kundenstamm des Unternehmens, der Apples System verwendet, nur einem Zwölftel (8,33 Prozent) der Windows-Klientel entspricht. Auf Macs wurde pro Gerät auch mehr Malware entdeckt. Hier gab es im Schnitt 9,8 Funde pro Computer, bei Windows-Rechnern waren es 4,2.

Auf Platz zwei der am häufigsten gefundenen Malware ist eine Adware namens "NewTab", die alleine auf einen Anteil von vier Prozent kommt. Sie nutzt Browsererweiterungen für Chrome und Safari, um Webseiten zu manipulieren und wird auch in Form verschiedener Apps verbreitet, die sich etwa als Kartendienst, Pakettracker und ähnliches ausgeben. Teilweise wird sie auch mit anderen Programmen mitinstalliert.

Platz fünf belegt PUP.PCVARK, klassifiert als "potenziell unerwünschtes Programm". Dabei handelt es sich um eine Software, die sich als Klon eines anderen Programms ausgibt, in diesem Fall sehr oft als Advanced MacKeeper. Unter diesem Deckmantel versucht man, Nutzern Geld zu entlocken, etwa indem man sie vor gar nicht existierenden Vireninfektionen warnt. In diesem Fall landete die betrügerische Software sogar auf Googles Blacklist.

Anmerkungen

Malwarebytes weist darauf hin, dass die Zahlen kein exaktes Abbild der Situation sind. Denn erhoben wurden sie von Geräten, auf denen die eigene Anti-Malware-Lösung installiert ist. Allerdings würden viele Mac-Nutzer erst dann Sicherheitssoftware installieren, wenn sie Anzeichen einer möglichen Infektion bemerken. Dementsprechend ist davon auszugehen, dass die Infektionsrate für alle Macs niedriger ausfällt, als beim eigenen Sample. (red, 17.12.2019)