Der schnörkellose weißer Meunier bekommt nur drei Gramm Dosage.

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Zuweilen muss es doch Champagner sein. Ein wenig Prickeln steht dem abgestandenen Jahr nämlich gut an. Es empfiehlt sich Winzerchampagner – der ist im besten Fall herausragend und erschwinglich. Die Suche nach Preis-Leistung, dem Ethos wirtschaftsliberaler Knauserer, ist aber insbesondere in der Champagne zu unterlassen. Genussmittel leisten nichts – Punkt.

Vergnügen ohne Mehrwert bietet jedenfalls der Blanc de Meunier des jungen Winzerpaars Heucq aus dem Vallée de la Marne. Sie zeigen gerade der Welt, wie gut der schlecht beleumundete Pinot Meunier schmecken kann. Die großen Häuser haben zwar ihre Freude an der ertragreichen roten Sorte von den fruchtbaren Böden des Marnetals, behübschen sie doch ihre Einstiegscuvées mit harmloser Frucht – letztlich wissen allerdings nur wenige Winzer aus Meunier auch Klasse herauszuholen.

Die Heucqs tun es: Ihre Weingärten werden biodynamisch bewirtschaftet – das drosselt den Ertrag und bringt balancierte Reifung. Ihr schnörkelloser weißer Meunier bekommt nur drei Gramm Dosage, besitzt eine feine Klinge und den diskreten Charme des Besonderen. (Christina Fieber, RONDO, 28.12.2019)