Gegen den steirischen Vizepolizeichef Alexander Gaisch wird wegen des Verdachts der versuchten Nötigung ermittelt.

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Graz/Klagenfurt – Gegen den steirischen Vizepolizeichef Alexander Gaisch, der mit seinen Äußerungen gegenüber einem Kollegen am Notruftelefon für Schlagzeilen gesorgt hat, wird nun ermittelt. Die Klagenfurter Staatsanwaltschaft hat, wie ein Sprecher der "Kronen Zeitung" vom Dienstag bestätigte, im Auftrag der Oberbehörde Ermittlungen wegen versuchter Nötigung aufgenommen.

Am Telefon mit Disziplinarverfahren gedroht

"Der Fall wurde an uns delegiert", sagte Sprecher Markus Kitz. Es gehe um den Verdacht der versuchten Nötigung. "Die Ermittlungen dazu führt das Bundesamt für Korruptionsprävention und Korruptionsbekämpfung", berichtete Kitz laut "Krone".

FALTER

Der hochrangige Polizist hatte in dem Telefonat eigentlich ein möglicherweise unerlaubtes Feuerwerk melden wollen. Als er trotz Namensnennung nicht vom Beamten am anderen Ende der Leitung erkannt wurde, drohte er, ihm "de Wadln virezrichten". Der Vorgesetzte beorderte den Polizisten im ausfälligen Ton zum Termin in sein Büro, wo der junge Kollege alle Führungskräfte auswendig aufzählen sollte: "Und wenn Sie sie nicht kennen, dann werden wir ein Disziplinarverfahren einleiten. Haben Sie mich verstanden?", setzte der leitende Beamte nach. Die Wochenzeitung "Falter" hatte einen Mitschnitt des Telefonats veröffentlicht. (APA, 17.12.2019)