Signal gibt es für Android und iOS.

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Es ist ein Ratschlag, der von Sicherheitsexperten immer wieder zu hören ist: Wer seine Kommunikation effektiv schützen will, sollte auf sichere Messenger wie Signal, Wire oder Threema umsteigen. Nun beherzigt auch eine Gruppe diese Empfehlung, von der dies aus rein politischer Sicht eigentlich nicht zu erwarten gewesen wäre.

Umstieg

Die britischen Konservativen haben ihre internen Gruppendiskussionen von Whatsapp auf Signal umgestellt, berichtet der "Guardian". Dieser Schritt kommt, nachdem über die Jahre immer wieder interne Whatsapp-Diskussionen der Tories nachträglich durchgesickert waren. Solche Pannen soll nun der Zeitablauf, mit dem Signal-Nachrichten automatisch nach einer gewissen Zeit gelöscht werden können, unterbinden.

Eine Nachricht, die umgehend für spöttische Bemerkungen sorgte. Immerhin entbehrt dieser Schritt nicht einer gewissen Ironie. So verweist etwa Jim Killock von der Open Rights Group darauf, dass es gerade die konservativen Abgeordneten sind, die seit Jahren Hintertüren in sicheren Messengern fordern. Zumindest bleibe angesichts der aktuellen Entwicklung die Hoffnung, dass die Abgeordneten auf diese Weise die Wichtigkeit von privater Kommunikation zu schätzen lernen.

Hintergrund

Signal ist als freie Alternative zu bestehenden Messengern mit einem Fokus auf Sicherheit und Privatsphäre entstanden. Das dahinterstehende Protokoll wird zwar mittlerweile auch von Whatsapp genutzt, dessen Hersteller Facebook bekommt aber trotzdem viele Informationen darüber, wer mit wem spricht. Auch sonst weist Signal noch einige Privacy-Verbesserungen im Vergleich zum Konkurrenten auf.

Bei den Tories will man diese Darstellung übrigens nicht ganz so stehen lassen. In einer kurzen Stellungnahme betont man, dass gar nicht die Sicherheit sondern operative Gründe für den Wechsel ausschlaggebend gewesen seien. So würde Whatsapp maximal 256 Teilnehmer in einer Gruppe zulassen, nach den aktuellen Wahlergebnissen reiche dies aber nicht mehr aus, um alle Abgeordneten zu erfassen. (red, 18.12.2019)