Lucas Auer fährt für BMW in der DTM.

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Wien – Das Ende im Formelsport bringt für Österreichs Topfahrer Lucas Auer eine Art Heimkehr. Wie schon von 2015 bis 2018 wird der Tiroler in der kommenden Saison im Deutschen Tourenwagen Masters (DTM) aktiv sein, der 24-Jährige "will mit BMW zurück an die Spitze der DTM". Die Königsklasse hat für die einstige rot-weiß-rote Formel-1-Hoffnung derzeit "keine Priorität".

Der Wechsel von der DTM in die japanische Super Formula als neues Mitglied des Red Bull Junior Teams verlief letztlich nicht nach Wunsch. Auer landete in der Gesamtwertung auf Platz neun, der Abstand auf die angestrebten 40 Superlizenzpunkte war zu groß. Für RB-Motorsportberater Helmut Marko wäre eine Weiterführung der RB-Unterstützung angesichts des Alters von Auer ein "zu langwieriges Experiment" gewesen. "Es war ein irrsinnig lässiges Jahr, und ich wusste, dass es schwer wird. Aber Helmut Marko hat es auf den Punkt gebracht", meinte Auer dazu.

"Irrsinnig lässiges Angebot"

Sein Fokus liege nun ohnehin "zu hundert Prozent" auf der DTM und BMW. "Ich war in meiner Karriere schon mehrere Male mit BMW in Kontakt, aber diesmal hat alles zusammengepasst. Es ist ein irrsinnig lässiges Angebot", betonte der Neffe des ehemaligen Grand-Prix-Piloten Gerhard Berger, der seit 2017 als DTM-Chef fungiert. In seinen ersten drei DTM-Saisonen war Auer noch für Mercedes gefahren, das sich 2019 aus der Rennserie zurückgezogen hatte. In 73 Rennen feierte er dabei vier Siege.

Abgesehen davon, dass der Tourenwagensport "härter" sei, dürfte die Eingewöhnungsphase angesichts dieser Erfahrungen überschaubar sein. "Ich war nur ein Jahr weg, und dadurch, dass ich die DTM gut kenne, sollte das nicht unendlich lange dauern", meinte Auer. Kleine Unterschiede im Vergleich zu seiner ersten DTM-Ära gebe es: "Turbomotoren, und das Auto ist leichter, die Aerodynamik ist anders. Es wird vor allem darum gehen, das Reifenverständnis schnell intus zu bekommen."

Im Team mit Eng

Die kommende Saison nimmt er einem Team mit seinem Landsmann Philipp Eng, den Deutschen Marco Wittmann und Timo Glock sowie dem Südafrikaner Sheldon van der Linde in Angriff. Der letzte noch zu vergebene Platz könnte an den Polen Robert Kubica gehen, wie medial kolportiert wird. Mit Wittmann gewann zuletzt 2016 ein BMW-Pilot die Gesamtwertung, das Konstrukteurs-Klassement konnten die Deutschen zuletzt 2015 auf Platz eins beenden.

Was in den kommenden 20 Rennen auf 10 Stationen in Deutschland (5), Belgien, Russland, Schweden, Italien und England für ihn möglich ist, konnte der Heimkehrer nur schwer sagen. "DTM ist Hardcore – für jeden. Die Serie ist irrsinnig umkämpft", meinte Auer. BMW-Group-Motorsportdirektor Jens Marquardt glaubt offenbar an die Qualitäten Auers. Der habe schon in der Vergangenheit gezeigt, "dass er ganz vorne mitfahren kann", teilte das Team mit. (APA, 18.12.2019)