Cyberangreifer haben im November einen neuen Tiefpunkt erreicht. Sie haben via Twitter versucht, bei Epileptikern Anfälle auszulösen.

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Cyberangreifer haben im November einen neuen Tiefpunkt erreicht. Sie haben via Twitter versucht, bei Epileptikern Anfälle auszulösen. Dies bestätigte die US-amerikanische Epilepsy Foundation, wie "Cnet" mitteilte.

Miese Nummer

Der Twitter-Account dieser Organisation war unfreiwilliger Ausgangspunkt der Angriffe. Demnach wurde versucht, Videos mit funkelndem Stroboskoplicht an die Follower der Foundation zu schicken. Stroboskoplicht kann bei photosensiblen, also lichtempfindlichen Personen Anfälle auslösen. Um die Zielgruppe zu erreichen, wurde ebenso der Name der Organisation in die Beiträge eingebaut wie für dieses Thema typische Hashtags.

Die Rechtsvertreterin der Foundation vergleicht den Angriff damit, als "wäre jemand mit einem Stroboskoplicht auf einer Mitgliederversammlung aufgetaucht", so Allison Nichol. Mindestens 30 derartige Attacken habe es gegeben. Sie wurden angezeigt. Ob und wie viele Opfer es gegeben hat, blieb offen.

Twitter-Stellungnahme

Auch Twitter gab bereits eine Stellungnahme ab. "Konten, die Schaden anrichten, werden dauerhaft gesperrt." Zudem wies der Kurznachrichtendienst Nutzer auf die Option hin, die Medien bei Sichtkontakt in der Timeline nicht automatisch abspielen lässt.

Frühere Angriffe

Dies ist nicht der erste derartige Cyberangriff. 2016 hat ein ähnlicher Tweet bei dem US-amerikanischen Journalisten Kurt Eichenwald einen epileptischen Anfall ausgelöst. Der Täter schrieb in die Nachricht: "Du verdienst einen Anfall", nachdem Eichenwald zuvor die Politik des frisch gewählten US-Präsidenten Donald Trump im Fernsehen negativ kommentiert hatte. (red, 18.12.2019)