Künstlerische Darstellung von 51 Pegasi b, dem ersten bekannten Exoplaneten um einen sonnenähnlichen Stern.
Foto: ESO/M. Kornmesser/Nick Risinger

Es war eine originelle, aber keineswegs einfache Aufgabe, die sich Florian Freistetter für sein neues Buch gestellt hat. Aus der schwindelerregend großen Zahl an bekannten Sternen im Universum wählte der österreichische Astronom und Wissenschaftsautor hundert aus, die ihm besonders bedeutsam erschienen. Die Gestirne, denen Freistetter jeweils ein paar Seiten widmet, sind grundverschieden – doch eines haben sie gemeinsam: Ihre Eigenschaften geben faszinierende Einblicke in Vergangenheit, Zukunft und Erforschung des Kosmos.

Florian Freistetter, "Eine Geschichte des Universums in 100 Sternen". € 22,70 / 297 Seiten. Hanser, München 2019.
Cover: Hanser Verlag

Da wäre etwa 51 Pegasi, ein 50 Lichtjahre von uns entfernter Stern. 1995 entdeckten die Schweizer Michel Mayor und Didier Queloz dort einen Planeten – und schlugen damit ein neues Kapitel in der Astronomie auf: 51 Pegasi b war die erste bekannte Welt, die einen sonnenähnlichen Stern umkreist. Den Astronomen wurde der Physiknobelpreis 2019 zugesprochen. Seitdem wurden über 4.000 Exoplaneten in der Milchstraße gefunden.

Von Teufelssternen und der Frage, wieviel Sternlein stehen

Aber auch ganz andere Objekte werden vor den kosmischen Vorhang geholt, etwa Gamma Draconis: Diesem Stern verdanken wir unser Wissen, dass die Erde sich um ihre Achse dreht. Oder der "Teufelsstern" Algol, der schon seit dem Altertum einen schlechten Ruf hat, weil sich seine Helligkeit verdächtig ändert. Heute wissen wir, dass es sich dabei in Wirklichkeit um ein System aus drei Sternen handelt, von denen sich zwei von uns aus gesehen abwechselnd verdecken.

Freistetters Sternengeschichten erzählen neben astronomischen Fakten auch die Evolution des menschlichen Wissens über das Weltall und kurze Biografien wichtiger Wissenschafter, von denen manche weitgehend unbekannt geblieben sind: Dorrit Hoffleit etwa, die die Frage beantwortete, wie viele Sterne am Firmament zu sehen sind, oder Cecilia Payne, die herausfand, woraus Sterne eigentlich bestehen. (dare, 23.12.2019)