Hugo Portisch hat das Große Goldene Ehrenzeichen für Verdienste um die Republik Österreich bekommen.

Wieso, das hat er doch schon längst und jede Menge anderer Orden dazu, oder? Wer, wenn nicht der journalistische Welterklärer der Nation, der jahrzehntelange Geschichtslehrer, der unbeugsame Demokratiekämpfer, hätte schon längst die Auszeichnung verdient? Verdient schon, aber er hat sie lange, lange abgelehnt. Jetzt hat er sie angenommen, weil die Expertenregierung unter Brigitte Bierlein keine parteipolitische Punze trägt.

Hugo Portisch bei der Verleihung des Großen Goldenen Ehrenzeichens für Verdienste um die Republik Österreich.
Foto: APA/HELMUT FOHRINGER

Bei der Verleihung im Kongresssaal des Bundeskanzleramts (heißt so, weil dort 1814/15 der Wiener Kongress tagte) sagte Außenminister Alexander Schallenberg, Hugo Portisch, der Schöpfer des Rundfunkvolksbegehrens, der Autor gewaltiger zeitgeschichtlicher Serien, sei Teil der "DNA Österreichs".

Der langjährige Weggefährte Heinz Nußbaumer sagte in seiner Laudatio, Portisch habe den Beweis erbracht, dass Volksbildung überhaupt nicht langweilig sein müsse. Eine der großen Leistungen von Hugo Portisch sei es gewesen, dazu beizutragen, dass sich die Österreicher ihrer Vergangenheit stellen.

Der Geehrte selbst nannte kritischen Journalismus eine Säule der Demokratie.

Haben wir eh alle gewusst, oder? Aber gut, dass uns jemand wie Hugo Portisch von Zeit zu Zeit daran erinnert. (Hans Rauscher, 18.12.2019)