Der erste indigene Staatschef des südamerikanischen Landes war im November unter dem Druck des Militärs zurückgetreten

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La Paz – Die bolivianische Staatsanwaltschaft hat einen Haftbefehl gegen den ehemaligen Präsidenten Evo Morales erlassen. Dem früheren Staatschef werde Rebellion, Terrorismus und Finanzierung von Terrorismus vorgeworfen, teilte die Behörde am Mittwoch mit. Morales hält sich derzeit in Argentinien auf.

Der erste indigene Staatschef des südamerikanischen Landes war im November unter dem Druck des Militärs zurückgetreten, nachdem ihm von der Opposition und internationalen Wahlbeobachtern Betrug bei der Präsidentenwahl vom 20. Oktober vorgeworfen worden war. Er setzte sich zunächst ins Exil nach Mexiko ab, flog dann für einen Gesundheitscheck nach Kuba und ließ sich zuletzt in Argentinien nieder.

Interimsregierung

In Bolivien übernahm daraufhin eine Interimsregierung die Amtsgeschäfte. Im kommenden Jahr sollen in dem südamerikanischen Land Neuwahlen stattfinden. Morales Anhänger sowie seine Verbündeten in der Region sprechen von einem Putsch.

Morales will bei der Wahl zwar nicht selbst als Kandidat antreten, wurde aber bereits zum Leiter der Wahlkampf-Kampagne seiner MAS-Partei ernannt. Er kündigte bereits an, im Wahlkampf in seine Heimat zurückzukehren. "Ich habe keine Angst vor einer Festnahme", hatte er noch am Dienstag in Buenos Aires gesagt. "Ich habe das Recht, in Bolivien Politik zu machen." (APA, 18.12.2019)