Bluecode hat frisches Kapital bekommen.

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Der österreichisch-schweizerische Bezahldienst Bluecode erhält nach einer 11-Mio. Euro-Investitionsrunde im Jahr 2018 nun 12 Mio. Euro von Investoren. Die Risikokapitalgeber der aktuellen Finanzierungsrunde seien "dieselben branchennahen Family Offices aus Europa" wie im Vorjahr, teilte Bluecode am Donnerstag mit.

Mit dem Wachstumskapital will Bluecode den nationalen und internationalen Ausbau der Zahlungslösung für iPhones und Android-Smartphones vorantreiben. Im Fokus ist die Bank- und Händler-Integration und eine Mehrwertplattform. "Seit dem Start von Apple Pay und Google Pay ist das Interesse an unserer Mobile-Payment-Lösung dramatisch gewachsen", so Bluecode-Gründer und -Chef Christian Pirkner. Für viele Unternehmen in der Banken- und Handelsbranche sei "nun offensichtlich, wie ihr Geschäftsmodell durch außereuropäische Drittanbieter in Gefahr gerät".

Viertgrößte Investition

Mit 12 Mio. Euro ist das Bluecode-Investment die viertgrößte öffentlich bekannte Finanzierungsrunde für Start-ups in Österreich im laufenden Jahr. Das höchste Start-up-Investment bekam der heimische Logistikroboter-Entwickler Agilox mit rund 30 Mio. Euro, gefolgt vom Paywall-Anbieter Piano Media mit 20 Mio. Euro und dem Baumaschinenvermieter klarx mit 12,5 Mio. Euro.

Den Vorteil gegenüber Kreditkartenzahlungen und Apple Pay sowie Google Pay sieht Bluecode-Chef Pirkner im Datenschutz. Bluecode sammelt nach eigenen Angaben keine Kundendaten und bietet Anonymität im Sinne der Datenschutz-Grundverordnung (DSVGO). Für eine Zahlung mit Bluecode wird an der Kassa ein einmal gültiger QR-Code in einer App am Handydisplay gescannt. Der bezahlte Betrag wird dann vom verknüpften Bank-Girokonto abgebucht. Für den Benutzer ist die App gratis, das Unternehmen finanziert sich über Transaktionsgebühren. Die Bluecode-Gebühren sind laut Firmenangaben derzeit mit Bankomatgebühren vergleichbar, sollen später aber noch sinken. (APA, 19.12.2019)