Auch der Bund hat eine halbe Milliarde Schulden abgebaut.

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Berlin – Die Schulden des deutschen Staates sind in den ersten drei Quartalen 2019 gestiegen. Er stand Ende September mit insgesamt 1930,4 Milliarden Euro in der Kreide. Das waren 0,7 Prozent oder 13,7 Milliarden Euro mehr als Ende 2018, wie das Statistische Bundesamt am Donnerstag mitteilte.

Grund dafür ist der Anstieg bei den Ländern. Bund, Gemeinden und Sozialversicherung bauten ihre Verbindlichkeiten hingegen ab. Sie profitierten von einer starken Binnenkonjunktur mit Rekordbeschäftigung und höheren Löhnen. Dadurch legen Steuer- und Beitragsaufkommen zu. Gleichzeitig entlasten niedrige Zinsen auf der Kostenseite.

Länder unterschiedlich hoch verschuldet

Die Länder waren mit 587,8 Milliarden Euro verschuldet, was einem Anstieg um 3,0 Prozent oder 17,2 Milliarden Euro entspricht. "Die Entwicklung verlief in den einzelnen Ländern sehr unterschiedlich", so die Statistiker. In Bremen stiegen die Schulden um 42,8 Prozent, was vor allem durch die Bereitstellung von Barsicherheiten für Derivate zustande kam. Sachsen-Anhalt (+8,2 Prozent) und Nordrhein-Westfalen (+4,4) verzeichneten ebenfalls deutliche Anstiege, was auf neue Wertpapierschulden zurückgeht. Sachsen (-15,6 Prozent), Bayern (-8,0) und Hamburg (-3,5) konnten ihre Verbindlichkeiten hingegen merklich abbauen.

Auch der Bund reduzierte seine Schulden, und zwar um rund eine halbe Milliarde auf 1212,7 Milliarden Euro. Der Schuldenstand der Gemeinden und Gemeindeverbände verringerte sich gegenüber dem Jahresende 2018 um 2,2 Prozent auf 129,8 Milliarden Euro. Bei der Sozialversicherung gab es einen Rückgang um 3,0 Prozent auf rund 124 Millionen Euro. (APA, 19.12.2019)