Bild nicht mehr verfügbar.

Wer seinen Tesla Model 3 Long Range um 0,5 Sekunden schneller von 0 auf 100 km/h beschleunigen will, kann sich nun für 2.000 Dollar ein Softwareupdate kaufen.

Foto: Reuters

Kostenpflichtige DLCs ("Downloadable Content") kennt man eigentlich vorwiegend aus der Games-Welt. Und die Möglichkeit, gegen den Einwurf von Echtgeld bessere Beschleunigung zu erhalten, würde sich in einem Rennspiel glatt als Pay2Win klassifizieren lassen. Beim E-Auto-Hersteller Tesla scheint man dieses Prinzip nun in die reale Welt zu übersetzen.

Das Unternehmen hat ein neues Angebot für alle Besitzer eines bestimmten Model 3-Autos. Ein kostenpflichtiges Softwareupdate soll das Beschleunigungsverhalten verbessern. Kostenpunkt: 2.000 Dollar.

0,5 Sekunden schneller

Wer bereit ist, diesen Betrag zu investieren, soll künftig binnen 3,9 Sekunden von 0 auf rund 100 km/h (60 Meilen pro Stunde) anfahren können. Wer darauf verzichtet, braucht weiterhin eine halbe Sekunde länger, was zumindest bei illegalen Straßenrennen ein entscheidender Nachteil sein könnte.

Verfügbar ist der "Acceleration Boost" derzeit nur für die "Long Range"-Version des Model 3. Diese ist günstiger, als die "Performance"-Ausgabe des Wagens, beschleunigt aber langsamer und hat dafür aber höhere Reichweite.

Ein sinistrer Plan?

Bei Electrek vermutet man ein problematisches Vorgehen seitens Tesla. Da man keinen Grund hat, anzunehmen, dass sich beide Autos bei ihren Leistungswerten signifikant unterscheiden, geht man davon aus, dass der Hersteller die Beschleunigung der Long Range-Variante vor der Veröffentlichung etwas gedrosselt hat, damit der Abstand zur Performance-Ausgabe größer ist. Diese erreichte ursprünglich einen Wert von 3,2 Sekunden. Seit einem – kostenlosen – Softwareupdate im November sind es sogar weniger als drei Sekunden. (red, 19.12.2019)